Infineon: Brief von Dresdner Vertrauensleuten der IG Metall

24.10.2005 | Am Montagnachmittag haben sich Vertrauensleute der IG Metall aus Dresdner Betrieben in die Auseinandersetzung bei Infineon eingeschaltet. Dabei griffen sie in scharfer Form die Versuche des Infineon-Managements an, im Dresdner Werk Streikbrecher zu rekrutieren.

"Das ist ein ungeheuerlicher Vorgang", heißt es in einem Solidaritätsschreiben an die streikenden Kolleginnen und Kollegen in München-Perlach, und zeige, dass die "moralische Verkommenheit des Infineon-Managements einsame Höhen erreicht hat." Die Geschäftsführung spiele die Belegschaften in Dresden und Perlach gegeneinander aus. Indem ostdeutsche Arbeiter als Streikbrecher missbraucht werden sollten, werde auch die Spaltung zwischen Ost und West betrieben, kritisieren die Vertrauensleute. "Wir können auch nicht das Verhalten des Dresdner Betriebsratsvorsitzenden Kreilach akzeptieren, der in der 'Sächsischen Zeitung' sagte: 'Ich möchte mich da heraushalten.' Wer sich, wenn KollegInnen um ihre Existenz kämpfen, 'heraushält', fällt ihnen in  den Rücken und verrät sie!", heißt es in dem Brief. Kreilach und seine AUB ("Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsräte") könnten den Missbrauch von Dresdner Kollegen als Streikbrecher verhindern, urteilen die IG Metall-Vertrauensleute. Kreilach müsste lediglich mit seiner AUB-Mehrheit im Betriebsrat die Versetzung von Kollegen nach München ablehnen. "Nach dem Betriebsverfassungsgesetz wäre er sogar dazu verpflichtet", sagen die IG Metaller in dem Brief, der von Thomas Jahn, Betriebsratsvorsitzender im VEM-Sachsenwerk und Vorsitzender des Vertrauensleuteausschusses Dresden, sowie Klaus Gelfert, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Dresden, unterschrieben ist.

 

Von: md

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