Kfz-Arbeitgeber stehen auf der Bremse – Auszubildende fordern Ende der Unterbezahlung

22.05.2012 | Mickrige Löhne trotz Spitzenleistung? So geht's nicht weiter, machten 150 Beschäftigte und Auszubildende aus dem Kfz-Handwerk am Dienstag zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde klar. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Entgelt und eine bessere Perspektive für die Auszubildenden.

Kfz-Auszubildende fordern mehr Entgelt!

Die IG Metall verhandelt mit der „Tarifgemeinschaft Mitteldeutsches Kfz-Handwerk“ (TG MDK) über eine einheitliche Einkommensbasis, die für die rund 37.000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk in den drei Ländern gelten soll.Nach siebenstündiger Verhandlung boten die Arbeitgeber nur 2,7 Prozent mehr Geld bei 13 Monaten Laufzeit an. „Das ist mickrig, entspricht auf zwölf Monate gerechnet nur 2,5 Prozent Lohnplus", kritisierte der Verhandlungsführer der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Peter Friedrich. Dies reiße nach Abzug der Inflationsrate ein kräftiges Loch in den Geldbeutel der Beschäftigten. "Die Arbeitgeber sollten langsam aufwachen und in die Realität zurückkehren. Das Angebot ist völlig inakzeptabel und eine dreiste Provokation für die Beschäftigten“, sagte Peter Friedrich. „Die Kfz-Branche steht vor extremen Herausforderungen, ihre qualifizierten Fachkräfte zu halten und ihren Nachwuchs für die Zukunft zu sichern. Wer sich mit einer Dumpingstrategie am Markt behaupten will, wird gnadenlos scheitern. Gewinnen kann nur, wer attraktive und gut bezahlte Arbeitsplätze anbietet und sich eigene Kompetenzen sichert“, sagte Friedrich.

 

Er hob hervor, dass Werkstattkunden in Sachsen oder Brandenburg die gleichen Verrechnungssätze bezahlen müssten wie in Berlin. Dabei liegt das monatliche Einkommen der Beschäftigten mit 1930 Euro in Brandenburg 160 Euro unter dem Berliner Niveau. In Sachsen beträgt der Abstand zum nahen Bayern rund 140 Euro – keine Frage, wohin die jungen Leute abwandern.

 

"Eine Angleichung der Einkommen und Perspektiven besonders für die junge Generation wird bei uns zur Überlebensfrage der Betriebe", warnte Friedrich die Arbeitgeber. 

 

Die nächste Verhandlung wurde auf den 26. Juni 2012 vertagt. Die IG Metall geht davon aus, dass die betrieblichen Aktivitäten vor der nächsten Verhandlung massiv verschärft werden müssen. 

Von: md

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