Kräftige Warnstreiks in Berlin, Brandenburg und Sachsen – nach Ostern geht es weiter

07.04.2006 | Das kann sich sehen lassen: In der ersten Warnstreikwelle hatten mehr als 15 000 Metallerinnen und Metaller in Berlin, Brandenburg und Sachsen ihre Forderungen mit Warnstreiks bekräftigt. Allein 2000 Beschäftigte von Siemens-Betrieben, Osram und Bosch-Siemens Hausgeräte nahmen am Freitag an einer Warnstreik-Kundgebung vor der Siemens-Hauptverwaltung in Berlin teil.

»Die hohe Beteiligung überall war ein klares Signal an die Arbeitgeber: Die Metallerinnen und Metaller  wollen mehr Geld und lassen sich nicht mehr mit Verzichtspropaganda von ihren Arbeitgeben einwickeln«, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel. Das neoliberale Großexperiment, Wirtschaftsaufschwung durch Lohnverzicht herbeizuführen, sei gescheitert. »Es ist Zeit, dass auch die Metallarbeitgeber das begreifen«, so Höbel. 

 

Die Warnstreiks gehen nach Ostern weiter. In Sachsen richtet sich der Protest der Metaller gegen das »Angebot« des Arbeitgeberverbands, die Entgelte um nur 1,2 Prozent anzuheben. In Berlin und Brandenburg liegt der IG Metall noch kein Angebot vor. Dort fordern die Gewerkschaftsmitglieder, die Arbietgeber sollten zügig einen verhandelbaren Vorschlag machen.


Im zurück liegenden Jahrzehnt sind die Realeinkommen der abhängig Beschäftigten um 3,5 Prozent gesunken. Die Konjunktur lebte in dieser Zeit fast nur vom Exportzuwachs.  
Allein im Jahr 2005 drückten die Unternehmer die Lohnsumme in der Bundesrepublik um knapp sechs Milliarden Euro. Zugleich stiegen die Einkommen aus großen Vermögen um 36 Milliarden Euro.  Nun  muss deutlich mehr Geld in die Kassen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, damit  wir besser leben und  die Binnenkonjunktur durch mehr Konsum angekurbelt wird

Von: md

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