Licht am Ende des Tunnels? Conergy produziert wieder

22.07.2013 | Bei Conergy in Frankfurt (Oder) werden seit Montag wieder Solarmodule hergestellt. Nach zwei Wochen Stillstand atmet die Belegschaft zunächst auf. Ein Käufer für das insolvente Unternehmen ist in Sicht, doch für die Standorte in Brandenburg ist vieles noch ungewiss.

Foto: panthermedia

Die in Hamburg ansässige Conergy AG präsentierte jetzt mit dem US-Finanzinvestor Kawa einen Käufer, der Teile ihres Geschäfts übernehmen will. An den beiden Brandenburger Produktionsstandorten Rangsdorf (Teltow-Fläming) und Frankfurt (Oder) habe Kawa allerdings kein Interesse.

 

Verhalten optimistisch

Die rund 320 Mitarbeiter hoffen, dass es weitergeht. Die Aufträge reichen bis Ende September.  "Verhalten optimistisch" bezeichnet Harald Frick, Betriebsratsvorsitzender der Conergy Solarmodule GmbH & Co. KG, die Stimmung. 


Nach Angaben von Conergy wurde mit Kawa eine Absichtserklärung unterzeichnet. Demnach werde der US-Investor die globalen Vertriebs- und Servicegesellschaften sowie die Marke "Conergy" übernehmen. Der Kaufvertrag soll in der zweiten Augusthälfte unterschriftsreif sein.

 

Neustart aus der Insolvenz? 
Vor zwei Wochen hatte der Solarmodulproduzent wegen Überschuldung
einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Anders als am
Produktionsstandort in Rangsdorf wurde daraufhin in der Oderstadt die
Arbeit zunächst eingestellt, um rechtliche Fragen zu klären.
Ein Sprecher der IG Metall Ostbrandenburg sprach von "Licht am
Ende des Tunnels". Die Botschaft sei immerhin eine Option, dass es
mit dem Unternehmen zunächst weitergehe, sagte er.


Für die beiden zahlungsunfähigen Produktionstöchter in Brandenburg sucht der vorläufige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz noch nach Lösungen. Er  ist zuversichtlich. Für den Gestellhersteller Mounting Systems mit 200 Beschäftigten in Rangsdorf gebe es Erfolg versprechende Gespräche mit möglichen Investoren. Die Produktion sei sehr gut ausgelastet. Auch für die Modulfertigung in Frankfurt verspricht sich Undritz eine zeitnahe Lösung. Dort erhalten die Beschäftigten derzeit  Insolvenzgeld. Wegen des heftigen Preisverfalls war die Modulproduktion bei Conergy zuletzt eines der großen Sorgenkinder.

 

Conergy hatte Anfang Juli beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz
beantragt. Banken hatten sich zuvor nach monatelangen Verhandlungen
nicht auf ein Zukunftskonzept für das Unternehmen einigen können.
Zudem gab es unerwartete Verzögerungen bei einem Großprojekt, weshalb
die beiden Töchter zahlungsunfähig wurden.


Der US-Investor Kawa Capital Management Inc (Miami/Florida) ist
ein kleiner Vermögensverwalter aus Florida. Er verwaltet
ein Volumen von über 500 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen will
Kundengelder unter anderem in Solarprojekte investieren. Für den Bau
dieser Anlagen holt es sich nun Conergy ins Haus. 

Von: md

Unsere Social Media Kanäle