Metall-Betriebsräte: Industriestandort Berlin hat Kraft, Perspektive und großes Zukunftspotenzial – IG Metall fordert neues Denken in Chefetagen –

08.09.2009 | . „Nach harten Jahren der Strukturanpassung in Ost und West ist die Berliner Metall- und Elektroindustrie sehr leistungsfähig und mit einem starken Energiemaschinenbau ist sie heute stabiler als in anderen Ballungsräumen der Republik“, sagte Hager.

Die Berliner Metall- und Elektroindustrie hat gute Chancen, trotz einer extrem schwierigen Situation in vielen Betrieben, vergleichsweise gut aus der Krise herauszukommen und mit Tatkraft an den industriellen Wachstumsprozess von 2008 anzuschließen. Das sagte Arno Hager, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin. Seine Zuversicht stützt sich auf aktuelle Wirtschaftsdaten, wonach die Industrie in der Hauptstadt vom stärksten Abschwung der Nachkriegszeit aufgrund ihrer spezifischen Struktur weniger betroffen ist als der Durchschnitt der Bundesrepublik. „Nach harten Jahren der Strukturanpassung in Ost und West ist die Berliner Metall- und Elektroindustrie sehr leistungsfähig und mit einem starken Energiemaschinenbau ist sie heute stabiler als in anderen Ballungsräumen der Republik“, sagte Hager.

 

 

Die exorbitanten Umsatzeinbrüche, häufig 30 Prozent und höher, haben in den Berliner Metall- und Elektrounternehmen nicht zu Massenentlassungen geführt. „Entscheidend haben dazu die Betriebsräte der IG Metall mit vielen Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung und Kostensenkung sowie zur Kurzarbeit und Weiterbildung beigetragen“, so Hager.

 

 

„In der schwersten Krise seit 70 Jahren erweisen sich die betriebliche Mitbestimmung und das Engagement der IG Metall für Arbeitsmarkt- und Industriepolitik in der Stadt als stabilisierende Faktoren“, unterstrich der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD). Betriebsräte seien oft länger im Amt als so mancher leitende Manager. Als profunde Kenner der Materie hätten sie frühzeitig vor den Gefahren einer übertriebenen Ausrichtung der Wirtschaft auf Finanzmarktspekulationen hingewiesen. „Diese Lebensklugheit von Betriebsräten der IG Metall bringt uns voran, damit die Metall- und Elektroindustrie in Berlin stark aus der Krise hervorgeht“, so Wowereit.

 

 

Der Berliner IG Metall-Chef Arno Hager mahnte eine grundlegende Erneuerung der Arbeitswelt an. „Wenn wir wollen, dass es nach der Krise nicht so weiter geht wie zuvor, dann muss der notwendigen Umstrukturierung ein neues Denken zugrunde liegen. Das heißt, wirkliche Wertschöpfung durch Arbeit hat Vorfahrt vor Finanzmarktspekulationen und überzogenen Renditeerwartungen. Arbeitsplätze werden sicherer durch Produkte, die mit intelligenten ökologischen Innovationen auf dem Weltmarkt überzeugen. Und, Arbeitsplätze werden attraktiver durch intelligente Arbeitszeitmodelle, leistungsgerechtere Bezahlung und einen hohen Grad an Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Männer und Frauen.“

 

Von: mr

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