Metaller-Warnstreiks in Berlin, Brandenburg und Sachsen: Hohe Beteiligung auch am zweiten Tag

03.05.2012 | Nach kraftvollem Auftakt am Mittwoch setzte die IG Metall ihre Warnstreiks am Donnerstag erfolgreich fort. Es beteiligten sich in Berlin und Brandenburg über 2.800 Beschäftigte aus 17 Betrieben und 3.500 Beschäftigte aus neun Betrieben in Sachsen. Die Warnstreiks werden am Freitag fortgesetzt.

Foto: Wolfgang Zeyen

IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel zeigte sich zufrieden über die bisher hohe Beteiligung in beiden Tarifgebieten. Auf der knapp zweistündigen Kundgebung vor den 1.500 Warnstreikenden von BMW und Porsche am BMW-Werk forderte Höbel die Arbeitgeber auf, die Warnstreiks sehr ernst zu nehmen und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Höbel sagte: „Das bisherige Angebot ist eine Provokation und verärgert die Beschäftigten sichtbar. Die Arbeitgeber sollten wissen: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Die Belegschaften sind sauer und fest entschlossen, für alle drei Forderungen zu kämpfen. Das Zeitfenster für eine friedliche Einigung steht nicht mehr lange offen, danach wird die Gangart verschärft!“

In Berlin legten rund 1.500 Beschäftigte von Mercedes-Benz, Schindler, Procter & Gamble, Alcatel-Lucent, Paul Hettich, Häfele, SKF, Converteam sowie Thales TS die Arbeit für gut zwei Stunden nieder. Die Warnstreikenden aus zehn Betrieben trafen sich zu einer einstündigen Kundgebung am U-Bahnhof Alt-Mariendorf.

In Limbach-Oberfrohna traten 400 Beschäftigte von Continental vor das Tor. In Dresden versammelten sich 500 Beschäftigte von König & Bauer zum Warnstreik. Rund 400 Beschäftigte von Alstom und den Elbe-Flugzeugwerken kamen vor den Toren des Flugzeugwerks zu einer einstündigen Streikkundgebung zusammen.

In Vetschau beteiligten sich rund 100 Beschäftigte vor dem Tor von Voestalpine Draht am Warnstreik. In Ludwigsfelde trafen sich 80 Beschäftigte der GMF Umformtechnik zum gemeinsamen Warnstreik mit 450 Beschäftigten von Mercedes-Benz vor dessen Werktor. Bei Rolls-Royce demonstrierten 300 Menschen.

Bei ZF Friedrichshafen in Brandenburg traten 500 Beschäftigte gemeinsam mit ihren Kollegen von Heidelberger Druckmaschinen für eineinhalb Stunden vor das Tor.

In Neumark/Sachsen zogen alle 80 Beschäftigte von Alstom Power und 300 Beschäftigte von SBG vor das Werktor. Im Zwickauer Batterie-Werk von Johnson Controls versammelten sich 200 Beschäftigte zu einer Warnstreikkundgebung.

Die Warnstreikenden wollen 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung und Fairness in der Leiharbeit erreichen. Die Arbeitgeber hatten in drei Verhandlungsrunden in Berlin-Brandenburg sowie in Sachsen angeboten, die Einkommen auf zwölf Monate umgerechnet um 2,57 Prozent anzuheben. Auf die qualitativen Forderungen der IG Metall reagierten die Arbeitgeber mit Gegenforderungen. So wollen sie künftig den Anteil der Beschäftigten mit einer 40-Stunden-Woche von 13 auf 25 Prozent erhöhen. Befristungen ohne sachlichen Grund sollen künftig statt wie gesetzlich geregelt zwei Jahre für drei Jahre ermöglicht werden.

Von: md

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