Metaller: Wir wollen keine Einmalzahlung

12.04.2007 | Selbstbewusst haben die Mitglieder der Tarifikommissionen für Berlin, Brandenburg und Sachsen ihre Forderung nach 6,5 Prozent mehr Entgelt bekräftigt. „Wir wollen keine Einmalzahlung, sondern dauerhaft und tabellenwirksam mehr Geld“ – diesen Auftrag gaben die Vertreter der IG Metall-Mitglieder aus den Betrieben der Verhandlungskommission für die nächste Runde der Tarifverhandlungen im Bezirk mit.

Dabei, das wurde in der lebhaften Diskussion deutlich, hat niemand etwas gegen Einmalzahlungen einzuwenden, wenn sie bei einem Tarifergebnis gewissermaßen das „Sahnehäubchen“ obendrauf bilden.

Das bisher vorliegende Angebot der Arbeitgeber von 2,5 Prozent mehr Geld bezeichnete Bezirksleiter Olivier Höbel als unzureichend. Vor dem Hintergrund einer voraussichtlichen Inflationsrate von 2,3 Prozent in diesem Jahr ist diese Offerte nur 0,2 Prozent wert, unterstrich Höbel. Das Statistische Landesamt Sachsen schätzt die Teuerungsrate für 2007 sogar auf 2,5 Prozent. Das Arbeitgeberangebot sichere angesichts dessen gerade einmal den Kaufkraftverlust und schließe die Beschäftigten von einer Beteiligung am Produktivitätswachstum aus.

Lohnerhöhungen stellten kein Wachstumshemmnis dar, so Höbel. Das Wirtschaftswachstum werde behindert, weil inzwischen ein Fachkräftemangel zu verzeichnen sei. In einer Zwischenbilanz zu den ersten beiden Verhandlungsrunden in Berlin, Brandenburg und Sachsen unterstrich IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel, wirtschaftliche Situation habe sich seit Aufnahme der Gespräche mit den Arbeitgebern weiter verbessert. Die Konjunktur werde stärker vom Export als von der Binnennachfrage getragen. Deshalb gelte es, die Einkommen der Arbeitnehmerhaushalte zu stärken. Die IG Metall fühle sich in ihrer Forderung von vielen Seiten bestätigt. Der Bundeswirtschaftsminister wolle die Wachstumsprognosen für 2007 von 1,7 auf mindestens zwei Prozent erhöhen. Wirtschaftsinstitute gingen sogar von bis zu 2,8 Prozent Wachstum aus.

Das Statistische Bundesamt habe darauf verwiesen, dass die Löhne in der deutschen Metall- und Elektroindustrie zwar hoch seien, doch die entscheidende Größe, die Lohnstückkosten, würden stetig weiter sinken. Zudem bestätigte n die Statistiker: die Lohnnebenkosten in Deutschland lägen unter dem europäischen Durchschnitt.

Die Deutsche Bundesbank berichtet, dass auch Klein- und Mittelbetriebe gut verdienen, was ausdrücklich auch für Unternehmen in Ostdeutschland gilt. Die BHF-Bank hält Lohnsteigerungen von vier Prozent für möglich und wünschenswert.

Von: md

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