Metalltarif 2015: 5000 Beschäftigte aus 20 Betrieben im Warnstreik - weitere folgen

02.02.2015 | 5000 Beschäftigte aus 20 Betrieben folgten am Montag dem Warnstreikaufruf der IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen. Die größte Kundgebung gab es in Berlin, wo 1 500 Beschäftigte der Siemens-Betriebe sowie Osram, BMW, TACR, BSH, Coriant, Redknee und Nokia zur Warnstreikkundgebung vor dem Siemens-Gebäude in Spandau die Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Geld sowie einer Bildungsteilzeit und verbesserter Altersteilzeit Nachdruck verliehen.

Warnstreiks bei Siemens in Berlin und BMW in Leipzig

Fotos: transit Berlin, Polentz

In Sachsen legten am dritten Warnstreiktag über 2 600 Beschäftigte die Arbeit nieder. In Leipzig traten 1 500 Beschäftigte des Autobauers BMW vor das Tor um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Gegen Mittag folgten rund 450 Beschäftigte des VW Motorenwerks in Chemnitz. In Dresden-Radebeul traten insgesamt rund 460 Beschäftigte des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer AG sowie von RIBE Elektroarmaturen und der Siemens AG Energy Sector zum gemeinsamen Warnstreik vor das Tor bei K&B zur Warnstreikkundgebung. Weitere 120 Beschäftigte der Alstom Boiler Deutschland und Alstom Power aus Neumark im Vogtland wurden für den Nachmittag zum befristeten Ausstand aufgerufen.

In Berlin legten am Montagvormittag rund 2 400 Beschäftigte aus dreizehn Berliner Betrieben die Arbeit nieder, 1 500 von ihnen nahmen an der Kundgebung vor dem Siemens-Hauptgebäude in Spandau teil. Im brandenburgischen Wustermark traten rund 100 Beschäftigte von MahleVentiltrieb Brandenburg zur Kundgebung vor das Betriebstor.

IG Metall-Bezirksleiter Oliver Höbel bekräftigte auf der Spandauer Kundgebung die Warnstreiks fortzusetzen und warnte, falls die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung nicht beenden, mit einer Steigerung der Arbeitskampfmaßnahmen. »Wir akzeptieren nicht, dass die Arbeitgeber den Bedarf an älteren Beschäftigten vordergründig täglich neu beschwören. Gleichzeitig versagen Sie in der betrieblichen Praxis bei alternsgerechten Arbeitsbedingungen und fairen Ausstiegsmodellen«, sagte Höbel.

Dass die Arbeitgeber ausgerechnet bei Bildung auf Konfrontation gingen und tarifliche Regelungen mit größere Chancengerechtigkeit ablehnten, sei angesichts immer kürzerer Haltbarkeit von einmal erworbener Bildung und des Fachkräftebedarfs, völlig unverständlich. »Die Arbeitgeber bieten bisher nur Provokation. Das Angebot von 2,2 Prozent wird weder der guten konjunkturellen Situation noch der guten Leistung der Belegschaften in der Metall- und Elektroindustrie gerecht. Wir verlangen für alle drei Forderungen akzeptable Lösungen. Davon müssen wir die Arbeitgeber offensichtlich mit weiteren Warnstreiks überzeugen«, sagte Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer.

Von: md

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