Angestelltenkonferenz der IG Metall

Mit der Expertise der IG Metall gestalten wir den Wandel!

15.02.2023 | Der Wandel der Industrie zur Informationsökonomie verändert auch die „Büroarbeit“ und die Arbeitsmethoden der Angestellten. Auf der 22. Angestelltenkonferenz der IG Metall diskutierten 320 aktive Metallerinnen und Metaller aus ganz Deutschland drei Tage lang in Willingen, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben. Mit dabei war auch eine Delegation aus dem Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Neben Input und Austausch kam auch der Spaß bei der 22. Angestelltenkonferenz der IG Metall in Willingen nicht zu kurz. Das Bild zeigt die Delegation aus dem Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen mit Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall (vordere Reihe, 3.v.l.). Fotos: Thomas Range

Solidaritätsaktion der Konferenzteilnehmenden für die Kolleginnen und Kollegen von Ford

Im Fokus der Angestelltenkonferenz standen insbesondere das Empowerment der Beschäftigten und die Frage, wie die IG Metall auch in Zukunft vielfältig und wirkmächtig sein kann. Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, stellte die Bedeutung der Angestellten im Rahmen der Transformation des Arbeitsmarkts heraus. Sie forderte: „In Zeiten von Künstlicher Intelligenz, agiler Arbeit und Metaverse können wir nicht mit Gesetzen arbeiten, die aus der Zeit von Festnetztelefonen mit Wählscheibe oder von Computern stammen, die so groß waren wie ein Einfamilienhaus. Wir verlangen zeitgemäße Mitbestimmungsrechte!“  

Aspekte wie Qualifizierung, Zuwanderung sowie Aufgaben für Interessenvertretungen und Gewerkschaften standen im Zentrum der Diskussion, die die Konferenzteilnehmenden mit Professor Dr. Enzo Weber, Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), und dem Ersten Vorsitzenden der IG Metall, Jörg Hofmann, führten. Dabei wurde deutlich, dass bei den Umschulungen, die im Rahmen der Transformation erforderlich werden, an alle Beschäftigtengruppen – auch an die Angestellten – gedacht werden muss. Dieser Gestaltungsanspruch der Metallerinnen und Metaller spiegelt sich auch bereits in vielen Zukunftstarifverträgen wider.

Wie wichtig eine vorausschauende Qualifizierung der Kolleginnen und Kollegen ist, betonte Madeleine Kulk aus Chemnitz in der Diskussion. Sie griff die Formulierung von Professor Weber auf, der erklärt hatte, Innovation sei Investition ins Ungewisse. Kulk forderte, dass auch die Qualifizierung der Beschäftigten vorlaufend sein müsse, um rechtzeitig auf die in Zukunft auftretenden Bedarfe reagieren zu können: „Wenn die Lücke schon da ist, dauert die Qualifizierung zu lange.“

Während der Konferenz hatten die Teilnehmenden auch die Möglichkeit, ins Metaverse einzutauchen, um anschließend die Anwendungsmöglichkeiten in der Industrie und die Chancen für den Entwicklungsstandort Deutschland zu diskutieren. Das Metaverse, ein Hypebegriff, der in der jüngsten Vergangenheit viel Aufmerksamkeit bekommen hat, ist die Vision eines grenzenlosen virtuellen Raums, in dem virtuelle Welt, erweiterte Realität und physische Welt verschmelzen, eine digitale und interaktive Umgebung.  

Abschließend diskutierten die Teilnehmenden die betriebliche Angestelltenarbeit der IG Metall mit Christiane Benner und Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Tanja Schneider, IAV Berlin, hob in ihrem Beitrag hervor, dass „Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen das Erfolgsrezept ist, um den Wandel zu gestalten“.

Drei Tage lang nutzten die Angestellten vom 12. bis 14. Februar im sauerländischen Willingen neben den Diskussionsrunden aber auch die Möglichkeit zum Netzwerken mit Beschäftigten aus anderen Betrieben und zum Austausch über moderne Interessenvertretungen, aktuelle Entwicklungen in ihren Betrieben oder die Gestaltung guter Arbeit in den Büros. Sie verließen Willingen mit viel Energie und nahmen jede Menge Impulse von der Konferenz mit.

Wie wichtig die Rolle der IG Metall ist, damit die Transformation der Arbeitswelt auch in den Büroetagen gelingt, fasste Sven Burat aus Leipzig zusammen: „Wir haben die Expertise und Mitglieder, um zusammen den Wandel zu gestalten, ohne dass es Verlierer gibt.“

Von: jp und kk

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