05.09.2024 | Gegen alle Widerstände treten wir mit aller Kraft für die 7 Prozent ein! Das ist die klare Botschaft der Tarifkommissionen Metall und Elektro für Berlin-Brandenburg und Sachsen von ihrer Sitzung an diesem Donnerstag. IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Dirk Schulze ging auf die konjunkturelle Flaute in der deutschen Industrie ein, stellte aber zugleich klar: „Ein Lohnverzicht hat noch nie wirtschaftliche Probleme gelöst.“
Wichtige Tarifkommissions-Sitzung vor dem Start der Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie am kommenden Mittwoch in Sachsen und am Freitag nächster Woche in Berlin-Brandenburg. Und natürlich vor dem Tarifauftakt, mit dem die Beschäftigten und die IG Metall am 14. September in Potsdam ein starkes Zeichen für ihre Forderung in der Tarifauseinandersetzung 2024 geben wollen. In der Aussprache machten mehrere Tarifkommissions-Mitglieder deutlich, dass die Mobilisierung für Potsdam auf Hochtouren läuft. Und dass die Mitglieder in den Betrieben bereit und entschlossen sind, für ihre Forderung einzutreten. „Wir haben in den letzten Wochen viel mit den Kolleginnen und Kollegen gesprochen und wissen, dass die Leute hinter der Forderung der IG Metall stehen. Am 14.9. wollen wir gemeinsam zeigen, dass wir bereit sind für unsere Tarifrunde,“ sagt Markus Kapitzke, Betriebsratsvorsitzender beim BMW Motorradwerk Berlin-Spandau.
Eine wichtige Rolle in der Diskussion spielten die öffentlichen Äußerungen der Arbeitgeber aus den vergangenen Tagen und Wochen. Deren Lobbyisten überbieten sich derzeit gerade in Untergangs-Szenarien und behaupten, jede Lohnerhöhung überfordere in der aktuellen Lage die Metall- und Elektroindustrie. Dabei tragen die Löhne nur zu 15 Prozent zu den Gesamtkosten der Betriebe bei. Eine Entgeltsteigerung um sieben Prozent erhöht die Gesamtkosten also nur um ein Prozent.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, nahm sich die Schwarzmalerei der Wirtschaftslobbyisten vor und betonte: „Alle Konjunkturexperten sind sich einig, dass eine wirtschaftliche Erholung nur möglich ist, wenn der private Konsum steigt. Die Beschäftigten brauchen eine deutliche Kaufkrafterhöhung, aber die Volkswirtschaft braucht sie auch.“
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen fordert 7 Prozent mehr Geld für 12 Monate und eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Außerdem will sie eine soziale Komponente für Beschäftigte mit niedrigen Einkommen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten durchsetzen. Darüber hinaus wird sie auch das Thema Mitgliederbonus auf die Tagesordnung der Gespräche setzen.