Ostdeutsche Stahlindustrie: Erster Warnstreik am Donnerstag in Finow

13.09.2006 | Der erste Warnstreik der ostdeutschen Stahlindustrie findet am (morgigen) Donnerstag im Walzwerk Finow (Brandenburg) statt. Mit Beginn der Frühschicht treffen sich die Metallerinnen und Metaller 5.30 Uhr vor dem Haupttor in der Mühlenstraße in Finow, um ihren Forderungen in der aktuellen Tarifrunde Nachdruck zu verleihen.

Mit der Arbeitsniederlegung will die IG Metall den Druck auf die ostdeutschen Stahlarbeitgeber verstärken. Diese hatten in der zweiten Verhandlungsrunde für die 8000 Beschäftigten der Branche am 11. September ein Angebot vorgelegt, das die Gewerkschaft nicht akzeptieren kann. Nach dem Willen der Arbeitgeber sollen die Tarifeinkommen für 19 Monate um drei Prozent steigen. Zudem sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten.

 

Der Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, erklärte: „Das vorliegende Angebot liegt weit unter den berechtigten Erwartungen der Beschäftigten. Das Volumen ist zu niedrig, und die Laufzeit ist zu lang. Damit würde nicht einmal die Preissteigerungsrate ausgeglichen. Angesichts der Rekordergebnisse und des anhaltenden Booms in der ostdeutschen Stahlindustrie wollen die Beschäftigten an den Früchten ihrer Arbeit angemessen beteiligt werden.“

Die IG Metall fordert eine Tariferhöhung von sieben Prozent für zwölf Monate, die Kostenübernahme der Lehrmittel für Auszubildende durch die Arbeitgeber und tarifliche Regelungen zu „ Perspektiven für Beschäftigung und alternsgerechtes Arbeiten.“

Ziele dabei seien, Arbeitsplätze für jüngere und ältere Beschäftigte zu sichern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und die Beschäftigungsfähigkeit Älterer zu erhalten.

 

Mit weiteren Protestaktionen wird die IG Metall in den kommenden Tagen den Druck auf die ostdeutschen Stahlarbeitgeber verstärken.

 

Die dritte Tarifverhandlung findet am 21. September 2006, 15.00 Uhr, in Berlin statt.

 

Von: md

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