Ostdeutsche Textil-Arbeitgeber reden Aufschwung klein - IG Metall will fünf Prozent mehr Geld:

14.03.2011 | Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die ostdeutsche Textilindustrie ist am Montag ergebnislos zu Ende gegangen. Vor dem Hintergrund einer deutlichen Erholung der Branche fordert die IG Metall für die 16 000 Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber machten dagegen geltend, die Firmen würden durch steigende Rohstoff- und Energiepreise belastet. Die nächste Tarifverhandlung ist am 24. März.

Die Tarifkommission Textil-Ost in einer Verhandlungspause

Die IG Metall fordert in der aktuellen Textil-Tarifrunde außerdem Regelungen zur Bewältigung des demografischen Wandels in den Betrieben. „Die Altersstruktur der Beschäftigten in der Textilindustrie hat sich in den vergangenen Jahren deutlich in Richtung ältere Arbeitnehmer verschoben. Das Bewusstsein über den demografischen Wandel ist in den Betrieben offensichtlich noch nicht verbreitet. Die Branche braucht junge, gut ausgebildete Fachkräfte mit fairen Entgelten und vernünftigen Arbeitsbedingungen, um die Zukunftsfähigkeit der Betriebe zu gewährleisten“, betonte IG Metall-Verhandlungsführer Michael Jung.

Der Anteil für Entgelte am Umsatz liegt in der ostdeutschen Textilindustrie bei rund 16 Prozent. Die Umsätze sind nach einem Einbruch im Krisenjahr 2009 wieder um  9,4 Prozent im Jahr 2010 gestiegen. Nach Untersuchungen des ifo-Instituts in München überwiegen bei den Textilfirmen die positiven Erwartungen für dieses Jahr. „Diese Erwartungen haben auch die Beschäftigten der Branche, deshalb wollen sie am Aufschwung fair beteiligt werden", sagte Jung.

Von: md

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