Plamag Plauen: Investor abgesprungen - Insolvenzverwaltung bleibt cool

14.03.2012 | Die Berger-Holding ist überraschend als Investor für das Druckmaschinenwerk von Manroland in Plauen abgesprungen. Die Belegschaft bangt. Denn die Investorensuche beginnt nun von vorn, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Plamag, Udo Meier. Die Insolvenzverwaltung reagierte cool: Es gibt weitere Bieter.

Plamag kämpft: Auslastung gut, Investor gesucht

Kurz nach der Manroland-Pleite hatte der Insolvenzverwalter ihm erklärt, um das Plauener Werk mache er sich am wenigsten Sorgen. "Ich sage jetzt, dass ich mir die meisten Gedanken um Plauen mache", so Meier. Während die Standorte in Augsburg und Offenbach bereits verkauft seien, bleibe die Zukunft von Plauen ungewiss. Im November hatte Manroland Insolvenz angemeldet, zu Beginn dieses Jahres war die Hälfte der rund 700 Mitarbeiter im Vogtland entlassen worden.

Danach hatten sich die Berger-Holding aus dem Allgäu und die Lübecker Possehl-Gruppe für die Plamag interessiert - Possehl übernahm bereits den Augsburger Standort. In der Sitzung des Gläubigerausschusses am Donnerstag sollten die Verkaufsverträge genehmigt werden.

Berger, ein großer Automobilzulieferer, ist abgesprungen, ohne Gründe zu nennen. Dadurch kommt im Moment auch Possehl nicht zum Zug, weil die Gruppe nur an Teilen des Werkes interessiert war. Allerdings sei das Interesse von Possehl "nach wie vor vorhanden", sagte Alexander Görbing, Sprecher des Insolvenzverwalters.

Was bedeuten die gescheiterten Verhandlungen für die Plamag? "Ich mache nicht gleich Panik. Wir hatten das Gefühl, dass eine Lösung zustandekommt", sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte Stefan Kademann. Laut Alexander Görbing gibt es weitere Bieter. "Aufgrund der guten Auslastung besteht kein Grund zur Eile. Ziel ist es, ein langfristiges Konzept zu finden."

Von: md

Unsere Social Media Kanäle