Sachsens Ministerpräsident Tillich: IG Metall bewies in Tarifrunde Weitsicht
08.06.2012 | Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat der IG Metall mit Blick auf die jüngste Tarifrunde "Weitsicht und Fingerspitzengefühl" bescheinigt. In seinem Grußwort an die Bezirkskonferenz der Gewerkschaft in Radebeul bei Dresden ermunterte er die Metaller und Metallerinnen, sich stärker in politischen Parteien zu engagieren - "auch wenn das wahrscheinlich zu Lasten der CDU geht".
IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel, Christiane Benner, IG Metall-Vorstandsmitglied, im Gespräch mit Stanislaw Tillich
In ihrer Tarifpolitik habe die IG Metall nicht nur die Lohnerhöhung in den Mittelpunkt gestellt, sondern auch "vernünftige Lösungen für das Problem des Fachkräftenachwuchses" erreicht.
Der Ministerpräsident lobte die IG Metall für ihr Engagement für faire Leiharbeit. "Ich persönlich bin kein Freund der Leih- oder Zeitarbeit, weil mich diese Form der Beschäftigung an das Mittelalter erinnert." Gleichwohl gebe es einige gute und verantwortungsbewusste Verleihunternehmen.
"Ich bin überzeugt, dass Wirtschaft und Wohlstand einander bedingen. Unser Weg, Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, ist die Flucht nach vorn: Also Innovation und bessere Angebote am Markt."
Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, sagte in seine Erwiderung: "Es sind die Beschäftigten der sächsischen Betriebe, die den Reichtum des Landes schaffen. Sie haben ein vitales Interesse, dass es den Unternehmen gut geht. Ihr Mut zu Veränderungen und die Offenheit für Innovationen werden gefördert durch ein Klima der Sicherheit und Zukunftsperspektive. Sie fühlen sich ermuntert mitzumachen, wenn in den Betrieben Demokratie und Mitspracherechte herrschen, wenn Einkommen und Arbeitsbedingungen durch faire Tarifverträge gesichert sind und gestaltet werden können. Wer sich der Tradition der Demokratie verschreibt, bekennt sich dazu, dass das Gutsherrenmodell aus dem 19. und 20. Jahrhundert in der heutigen Zeit überholt ist."