Schließung abwehren: "Heidelberger" machen Druck in Leipzig

20.08.2014 | Die Kanzlerin kam am Donnerstag nach Leipzig/Grimma, um Wahlkampf zu machen. Die Metaller von Heidelberg Postpress kamen, um gegen die drohende Betriebsschließung zu protestieren. Zusammen kamen sie nicht.

Arbeitsplätze erhalten!

Auf Transparenten machten die Metaller deutlich: "Wir kämpfen für unsere Zukunft." Wi machen Druck für die Stadt des Buches. Leipzig liest, versteht und handelt."

 

Während die "Heidelberger" protestierten, hielt Kanzlerin Merkel nur 100 Meter Luftlinie entfernt eine Wahlkampfrede für die Sachsen-CDU. Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft, Wachstum – schön, aber an den 240 Beschäftigten des größten ortsansässigen Betriebs Heidelberg Postpress geht das voll vorbei. 

 

Die Konzermutter Heidelberger Druck will den Betrieb schließen und 240 Arbeitsplätze vernichten. "Wir sollen hier keine Aufträge mehr für Sammelhefter und Klebebänder bekommen, damit wäre unser Standort erledigt. Das lassen wir uns nicht gefallen", sagte der Betriebsratsvorsitzende Marco Kranz. Angeblich, so der Vorstand, habe die Entwicklung am Druckmaschinenmarkt den Standort in Leipzig, ehemals Stammbetrieb des stolzen Polygraph-Kombinats, überflüssig gemacht. 

 

Die IG Metall und der Betriebsrat haben jetzt eine Unternehmensberatung beauftragt, ein Konzept zur Weiterführung des Traditionsstandorts zu entwickeln. Die Botschaft lautet: Wir werden uns Gehör verschaffen. Wenn nötig, suchen wir uns selbst neue Investoren. 

Von: md

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