Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland

Solidarität von Belegschaften auch aus dem Westen

19.06.2019 | Inzwischen haben sich mehr als 33.000 Menschen an der Foto-Aktion beteiligt. Viele Belegschaften aus dem Westen senden ein Zeichen der Solidariät mit ihren Fotos. Heute haben die Kolleginnen und Kollegen im VW Werk in Wolfsburg ein Zeichen gesetzt. Mit rund 5.000 Beschäftigten zeigten sie nach einer Betriebsversammlung eindrucksvoll, dass die VW-Belegschaften solidarisch zusammenstehen.

5.000 Beschäftigte im VW-Werk in Wolfsburg - Foto: IG Metall

Bernd Osterloh, Vorsitzender von Gesamt- und Konzernbetriebsrat sagte in seiner Rede: "Dass wir als VW-Belegschaften solidarisch zusammenstehen, ist auch an einer anderen Stelle wichtig: Ich spreche von den Beschäftigten der Metallindustrie in Ostdeutschland, die im Moment um die Einführung der 35-Stunden-Woche ringen. Dazu gehören auch unsere Kolleginnen und Kollegen der VW-Sachsen mit den Standorten Zwickau, Chemnitz und Dresden. Die IG Metall fordert eine stufenweise Verkürzung von 38 auf 35 Stunden in der Woche bis zum Jahr 2030. In Westdeutschland gilt die 35-Stunden-Woche übrigens seit 1995, also seit 24 Jahren. Jetzt wird es endlich Zeit für Gerechtigkeit für die Kolleginnen und Kollegen im Osten." 

Und weiter: "Kolleginnen und Kollegen, ich bitte Euch darum, dass wir heute ein Zeichen der Solidarität insbesondere an unsere Freundinnen und Freunde in den drei VW-Werken in Sachsen schicken. Dort findet heute ein Aktionstag zur Angleichung Ost statt. Wir wollen den Kollegen dort ein Bild von unserer Betriebsversammlung als Zeichen unserer Solidarität schicken."

Auch die IG Metall Wolfsburg hat eine Solidaritätserklärung geschickt:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen in den ostdeutschen Tarifgebieten, Höchste Zeit! Höchste Zeit, endlich die 35-Stunden-Woche auch in den ostdeutschen Bundesländern durchzusetzen. Euer überregionaler Aktionstag beweist, wie eng Euer Schulterschluss ist und wie entschlossen Ihr seid. Metallerinnen und Metaller aus Wolfsburg stehen dabei an Eurer Seite. Seit 1995 herrscht die 35-Stunden-Woche in der Metallindustrie in den westlichen Bundesländern. Es kann nicht sein, dass Ihr länger für das gleiche Geld arbeiten müsst als die Beschäftigten im Westen. Und das im 30. Jahr des Mauerfalls. 


Die Einführung der 35-Stunden-Woche in den ostdeutschen Tarifgebieten ist überfällig. Sie geht uns alle an: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die für das gleiche Geld mehr arbeiten müssen als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Und ebenso die Unternehmen, weil die Wettbewerbsgleichheit fehlt. Wenn wir die soziale Einheit wollen, müssen wir für einheitliche Arbeitszeiten kämpfen. Es wird endlich Zeit!

Wir wünschen Euch einen tollen Aktionstag und viel Erfolg in den anstehenden Gesprächen, um endlich die fällige Angleichung herzustellen.
Ricarda Bier und Hartwig Erb für die Geschäftsführung der IG Metall Wolfsburg

Von: aw

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