Tarif/Holzindustrie

Streik bei Klenk geht weiter – Solifest am Donnerstag

01.06.2016 | Die Beschäftigten des Sägewerks von Klenk in Baruth setzen seit Mittwoch 5 Uhr ihren Streik für einen Tarifvertrag fort. Am Donnerstag, 2. Juni, gibt es ab 14 Uhr ein Solidaritätsfest.

Klenk streikt seit 18. Mai für einen Tarifvertrag

Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter IG Metall Ludwigsfelde, widersprach Behauptungen des Vorstandsvorsitzende der Klenk Holz AG, Dr. Markus Adams. "Die IG Metall fordert nicht 17 Prozent mehr Lohn, sondern einen Tarifvertrag, der eine gerechte Entlohnung ermöglicht, wie es auch beim Nachbarunternehmen Pfleiderer üblich ist", stellte Kunzmann klar. Mit dem Druck flexibler Mehrtagesstreiks fordern die Klenk-Beschäftigten seit 18. Mai die Rückkehr der Geschäftsführung an den Verhandlungstisch. Zuvor hatte der Arbeitgeber die Verhandlungen monatelang mit einem unerträglichen Zick-Zack-Kurs verzögert. Nach Warnstreiks hatten sich die Gewerkschafter in einer Urabstimmung mit 89 Prozent für Streik entschieden.

 

Zum Solidaritäts-Streikfest treffen sich die "Klenks" vor ihrem Werktor am Donnerstag, 2. Juni um 14 Uhr, mit Kolleginnen und Kollegen aus umliegenden Betrieben und ihren Familien, An der Birkenpfuhlheide 1 in 15837 Baruth. Von dort geht es gemeinsam zum Sportplatz in der Luckenwalder Straße 12.

 

Klenk-Geschäftsführung zunehmend nervös

Die schärfer werdende Auseinandersetzung bei Klenk macht die Geschäftsführung zunehmend nervös: Sie zahlt Streikbruchprämien, verweigerte dem Betriebsrat während des Streiks den Zutritt zum Werk und hat Streikbrecher aus der Zentrale im baden-württembergischen Oberrot nach Baruth geholt.  

 

1996 hatte das damalige Familienunternehmen Klenk das Unternehmen Arbor Holz in Baruth übernommen, war aus dem Tarifvertrag ausgestiegen und hatte einen Standort in Ostdeutschland aufgebaut. Das Unternehmen wurde 2013 von der Carlyle Group übernommen, einer weltweit agierenden Beteiligungsgesellschaft, die auch Schattenbank genannt wird. Nach der Übernahme gab es einen massiven Personalabbau am Firmensitz in Baden-Württemberg und weitere Sparmaßnahmen.  

Ein Tarifvertrag ist aus Sicht der Streikenden Voraussetzung für eine gerechte und transparente Bezahlung,  sowie für konstruktive und produktive Arbeitsbeziehungen.

 

Der Grundsatz "Gleiche Arbeit - Gleicher Lohn" wird in Baruth elementar verletzt, sagte der Betriebsratsvorsitzende Oliver Benske. "Es arbeiten zum Teil Kollegen direkt miteinander und nebeneinander, die zwar die gleiche Arbeit leisten, aber hierfür einen deutlich unterschiedlichen Lohn erhalten." Mehr noch:  Nur 500 Meter vom Sägewerk Klenk entfernt arbeiten Kolleginnen und Kollegen bei  Pfleiderer, ein Unternehmen aus der gleichen Branche,  zu deutlich gerechteren Bedingungen mit einem Tarifvertrag. Für die 315 Arbeitnehmer bei Klenk gilt ohne Tarifvertrag die 40-Stunden-Woche, es gibt kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie zwei Tage weniger Urlaub.

 

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Von: md

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