Metall-Elektro/Tarife

Tarifkonflikt bei Benseler spitzt sich zu: Foulspiel des Arbeitgebers

02.03.2016 | »Wir wollen einen Tarifvertrag!« – mit dieser Forderung traten 100 Metallerinnen und Metaller von BENSELER im sächsischen Franenberg am Mittwoch erneut zum Warnstreik vors Werktor. Und dies trotz Einschüchterungs- und Bestechungsversuchen des Arbeitgebers.

Benseler Frankenberg: Wir wollen geregelte Verhältnisse Foto: Anne Zeumer

Die Beschäftigten der beiden BENSELER-Betriebe in Frankenberg bei Chemnitz folgten dem Warnstreikaufruf der IG Metall, die seit Monaten vom Arbeitgeber Verhandlungstermine für einen Tarifvertrag fordert. »Es reicht jetzt«, sagte der IG Metall-Bevollmächtigte Mario John. Er weiß: Die Belegschaften wollen geregelte Verhältnisse – bei der Bezahlung, bei der Arbeitszeit, beim Urlaub und Urlaubsgeld sowie der Jahressonderzahlung – Dinge, die ein Tarifvertrag wie der in der sächsischen Metall- und Elektroindustrie verlässlich regelt.

 

Die Metaller haben der Geschäftsführung von BENSELER mindestens vier Termine für Tarifgespräche angeboten, bevor sie den ersten Warnstreik im Betrieb überhaupt starteten. Dann gaben sie Zeit zur Besinnung bis Februar. »Es gibt bis heute kein Signal von der Geschäftsführung an uns«, kritisierte Mario John. Die Chefs provozierten damit eine Zuspitzung der Auseinandersetzung, so John.

 

Und sie heizten noch nach: »Es gab vor dem heutigen Warnstreik zahlreiche Einschüchterungsversuche. In Einzelgesprächen sollten die Beschäftigten von der Teilnahme am Warnstreik abgehalten werden. Das berichteten mir mehrere Kolleginnen und Kollegen von BENSELER«, sagt Anne Zeumer von der IG Metall Chemnitz. Zudem habe der Arbeitgeber 30-Euro-Tankgutscheine verteilt. Die Reaktion der Warnstreikenden vor dem Tor war deutlich: »Jetzt erst recht!«

Von: md

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