Tarifkonflikt bei TAKRAF: Metaller gegen Renditesteigerung auf Kosten der Belegschaft - Proteste vor Verhandlungsbeginn

12.07.2007 | Beim Fördertechnik-Hersteller TAKRAF mit Standorten in Lauchhammer und Leipzig gibt es einen Tarifkonflikt. Bei einer Protestkundgebung forderten am Montag Morgen mehrere hundert Beschäftigte in Lauchhammer die Übernahme des Tarifabschlusses 2007/2008, was die Geschäftsleitung trotz enormer Umsätze und guter Auslastung des Betriebs bislang ablehnte. Zur Stunde verhandeln IG Metall und TAKRAF-Chefs in Leipzig über Einkommenserhöhungen von 4,1 Prozent 2007 und weiteren 1,7 Prozent 2008, die in der jüngsten Metall-Tarifrunde ausgehandelt worden waren.

Die IG Metall verhandelt mit dem Votum einer Mitgliederversammlung und von  Betriebsversammlungen in Lauchhammer und Leipzig, auf denen die uneingeschränkte Übernahme des Tarifergebnisses gefordert wurde. Dabei lehnten die Metaller Arbeitgeberpläne ab, die Arbeitszeit zu verlängern sowie das  Urlaubs- oder Weihnachtsgeld zu kürzen. "Die Beschäftigten wollen es nicht zulassen, dass das unternehmerische Risiko zur Sicherung der vom Gesellschafter verlangten Rendite auf ihre Schultern abgewälzt wird", sagte Ralf Köhler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Südbrandenburg.

Nachdem die MAN TAKRAF Fördertechnik GmbH an die Münchener VTC-Industrieholding verkauft wurde, präsentierte sich der neue Besitzer als ein auf Wachstum orientierter Eigner. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger sieht die VTC umfangreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der Ertragskraft. Eine Renditesteigerung solle demnach ganz wesentlich auf Einsparungen bei den Personalkosten erreicht werden. 

 

Die Betriebsräte der TAKRAF sehen auf Basis dieser Analyse erhebliche Risiken für die Beschäftigten und zogen deshalb zur Unterstützung die IG Metall und externe Sachverständige heran. Aus Sicht der Arbeitnehmervertretung gibt es verschiedene Verbesserungspotentiale. Jedoch bestehe keine Notwendigkeit von Einsparungen auf Kosten der Belegschaften, heißt es aus Betriebsratskreisen.

Von: md

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