Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk stocken - Arbeitgeberangebot vergrößert Lohnabstand zu West!

23.05.2013 | Die zweite Tarifverhandlung in Leipzig für das Kfz-Handwerk in Berlin, Brandenburg und Sachsen ging am Abend des 23. Mai nach zehn Stunden erneut ohne Ergebnis zu Ende. Das Arbeitgeberangebot ist aus Sicht der IG Metall eine Mogelpackung: Zwei Nullmonate und weniger Prozente, als jüngst in Bayern vereinbart wurden. Das Angebot: 2,6 Prozent ab Juli und 2,4 Prozent ab 1. August 2014, bei einer Gesamtlaufzeit von 26 Monaten. Die IG Metall lehnte das ab. Dadurch würde der Abstand zu den Bayern-Tarifen im Kfz-Handwerk erheblich vergrößert. Die IG Metall will diesen verringern. Die nächste Verhandlung ist am 25. Juni.

Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent sowie eine Anpassung der Einkommen an die unterschiedlichen Wirtschaftsräume. Darüber hinaus sollen die Ausbildungsvergütungen um rund 120 Euro schrittweise auf bis zu 720 Euro angehoben werden. Die Tarifverträge sind zum 30. April 2013 ausgelaufen. Anfang Mai gab es in Dresden die ersten Warnstreiks in neun Dresdner Autohäusern und Werkstätten.

 

IG Metall Verhandlungsführer Peter Friedrich begrüßte zwar die Absicht, künftig höhere Ausbildungsvergütungen zahlen zu wollen, kritisierte jedoch die Arbeitgeber bei den Geselleneinkommen und den Abständen zu Westdeutschland. "Trotz der Kfz-Tarifeinigung in Bayern bleiben die Arbeitgeber hierzulande deutlich hinter den Erfordernissen in unserer Region zurück. Sie vergrößern damit die Kluft der Einkommen zu Westdeutschland und vertreiben mögliche Berufseinsteiger. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Handwerker im ostdeutschen Kfz-Gewerbe und so nicht akzeptabel“, so Friedrich.

 

Am 22. Mai hatten sich die Tarifparteien in Bayern auf einen neuen Tarifabschluss im Kfz-Handwerk geeinigt. Dieser sieht eine Erhöhung der Entgelte um 2,8 Prozent ab 1. Juli 2013 und von weiteren 2,8 Prozent ab 1. August 2014 vor, gültig bis 30. April 2015. Die Ausbildungsvergütungen steigen dabei überproportional zu den selben Zeitpunkten um jeweils 15 bis 25 Euro je nach Ausbildungsjahr.

 

 

 

Von: bg

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