Trendwende bei der IG Metall: Mitgliederschwund gestoppt

20.01.2009 | Die IG Metall hat 2008 die Trendwende geschafft und den jahrelangen Mitgliederschwund gestoppt. Bundesweit ist die Zahl der in der Gewerkschaft Organisierten mit 2,3 Millionen nahezu konstant geblieben. Es gab lediglich einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent, teilte der Vorstand der IG Metall in Frankfurt mit. 2001 gab es noch 2,7 Millionen IG-Metall-Mitglieder. Während die IG Metall 2008 deutlich mehr Neumitglieder als Austritte verzeichnete, machen ihr vor allem die Sterbefälle zu schaffen. „Wir haben jedes Jahr bis zu 25 000 Sterbefälle unter den Mitgliedern“, sagte der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber.

Im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen ist bei den Mitgliedern in den Betrieben sogar ein Zuwachs von 4,8 Prozent zu verzeichnen. Vor allem unter Jugendlichen vollzog sich eine positive Entwicklung. Hier lag das Plus bei zehn Prozent, unter Azubis sogar bei 16 Prozent“. Derzeit sind im Bezirk 85 000 Gewerkschaftsmitglieder organisiert, leicht weniger als vor Jahresfrist. Im Bereich der Verwaltungsstelle Leipzig hingegen gab es nach Angaben der  1. Bevollmächtigten Sieglinde Merbitz in der Regionim vorigen Jahr  ein Plus von 6,9 Prozent. 

 

Ulrich Langer von der '"Leipziger Volkszeitung" kommentierte am 17. Januar:
"Das will schon etwas heißen: Die IG Metall hat ihren jahrelangen Mitgliederschwund nahezu gestoppt. In Berlin, Brandenburg und Sachsen ist sogar die Trendwende gelungen und ein Zuwachs bei betrieblichen Mitgliedern geschafft worden.
Das zeigt, dass die Gewerkschaft den richtigen Weg eingeschlagen hat. Eben mehr als früher hat sie auf Flexibilität gesetzt. Etwa beim BMW-Werk in Leipzig wurden Arbeitszeitkorridore entwickelt, die auch eine Sechs-Tage-Woche ermöglichen. Gleichzeitig ist es inzwischen möglich, bei wirtschaftlich schwierigeren Situationen Lohnzuwächse zu verschieben. Zudem sind Kurzarbeiterregelungen entkrampft worden. Das lässt den Firmen mehr Luft zum Atmen. Und umgekehrt haben die Mitglieder erlebt, wie stark die Gewerkschaft ist, wenn sie in guten konjunkturellen Zeiten für die Beschäftigten einen angemessenen Lohnaufschlag erstreitet. Stärker die betriebliche Situation zu berücksichtigen – das hat das Image der IG Metall verdientermaßen aufgewertet."

Von: md

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