Trotz Regen: IG Metall-Mitgliederversammlung in Meyenburg stark besucht – Verhandlungsbeginn noch vor den Betriebsferien

19.06.2007 | Das war ein Hammer! Am frühen Samstagmorgen erschienen 200 Beschäftigte der Meyenburger Möbel GmbH auf dem örtlichen Sportplatz zur Mitgliederversammlung der IG Metall, die auch Nichtgewerkschaftern offen stand. Und sie kamen trotz des Regens: Arbeiter, Angestellte, Nicht-IG Metaller, von denen etliche gleich in die Gewerkschaft eintraten.

Tarifkonflikt bei Meyenburger Möbel: Die IG Metall rief, und 200 Leute kamen

"Die Nachtschicht war wohl komplett", schätzte Bernd Thiele, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Oranienburg. Und

Thiele diskutierte mit den Möbelwerkern über mögliche Tarifforderungen, mit denen die IG Metall demnächst in die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber gehen will. Derzeit liegen die Einkommen in Meyenburg nach Erkenntnissen der IG Metall deutlich unter den tariflichen Leistungen der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Brandenburg. Zudem gibt es weniger Urlaub,  und es gilt eine höhere Wochenarbeitszeit. Der letzte Tarifvertrag stammt aus dem Jahr 1993, kritisierte Gewerkschaftssekretär Joachim Dinse von der IG Metall Oranienburg. "Weil der Arbeitgeber aus seinem Verband ausgetreten war, existiert für die Firma seit vielen Jahren keine Tarifbindung mehr. "Der alte Vertrag wirkt zwar nach, bleibt aber auf seinem Niveau stehen", erklärte er. Der Schwerpunkt in den nun beginnenden Tarifverhandlungen ist eine "erhebliche Einkommensverbesserung".

Die Beschäftigten wählten 16 Kolleginnen und Kollegen in eine betriebliche Tarifkommission. Diese wird die Verhandlungen unterstützen und aktuelle Informationen dazu an die Belegschaft  weiter geben.

"Die große Beteiligung macht einmal mehr deutlich, dass dringend Handlungsbedarf besteht, die tariflichen Arbeitsbedingungen in der Möbelfabrik verlässlich zu regeln", so der Gewerkschafter. Es herrsche sehr gute Stimmung,  die Erwartungen an die Tarifverhandlungen seien hoch.  Am Mittwoch will die Tarifkommission die konkreten Forderungen aufstellen und die Geschäftsleitung zu Verhandlungen auffordern. Diese sollen nach dem Willen der IG Metall noch vor den Mitte Juli beginnenden Betriebsferien aufgenommen werden.

Von: md

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