Zahnradwerk Pritzwalk

Warnstreik im Zahnradwerk Pritzwalk für einen fairen Tarifvertrag

21.09.2021 | Im Zahnradwerk Pritzwalk standen am 21. September für zwei Stunden alle Räder still. Die Werkshallen waren von 6 bis 8 Uhr in der Früh verwaist. Die Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht erhöhten stattdessen mit einem Warnstreik vor dem Werkstor den Druck auf die Geschäftsführung. Unterstützt wurden sie dabei von Beschäftigten der Nacht- und Spätschicht. Sie fordern einen fairen Tarifvertrag mit besseren Lohn- und Arbeitsbedingungen.

Für zwei Stunden legten die Beschäftigten im Zahnradwerk in Pritzwalk ihre Arbeit nieder, um ihre Forderung nach einem Tarifvertrag zu untermauern. Foto: Volker Wartmann

Trotz mehrfacher Aufforderung weigert sich die Geschäftsführung bislang beharrlich, sich mit der IG Metall an den Verhandlungstisch zu setzen, um in konstruktiven Gesprächen über einen Tarifvertrag mit Zukunftsperspektive zu sprechen. Dabei ist die Forderung der Beschäftigten mehr als berechtigt. Sie fordern zum Beispiel ein transparentes Entlohnungssystem, das gleiche Arbeit auch gleich vergütet. Dazu liegen die Löhne deutlich unter dem Niveau, das in der Metall- und Elektroindustrie üblich ist.
„Die Kolleginnen und Kollegen sind es leid, sich länger verschaukeln und hinhalten zu lassen“, sagte Anne Borchelt, zuständige Verhandlungsführerin der IG Metall Oranienburg-Potsdam. „Darum fordern sie endlich einen Tarifvertrag mit einem transparenten und gerechten Entgeltsystem, der ihnen Verlässlichkeit und Planungssicherheit für die Zukunft gibt.“

Dennis Weidel, Betriebsratsvorsitzender im Zahnradwerk Pritzwalk, erklärte, dass unter den Kolleginnen und Kollegen sehr viel Missmut herrsche. „Über die letzten Jahre ist hier nichts passiert, wir hatten keine Lohnentwicklung. Die Kosten steigen immer weiter und wir haben immer weniger in der Tasche. Die Entlohnungsgrundsätze im Unternehmen stimmen einfach nicht“, so Weidel. „Wir fordern endlich faire Löhne für gute Arbeit.“


Entschlossen und geschlossen zu einem fairen Tarifvertrag
„Mit dem heutigen Warnstreik zeigt die Belegschaft eindrucksvoll Flagge und dass sie bereit und entschlossen ist, gemeinsam für bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu kämpfen“, betonte Anne Borchelt. „Wenn der Arbeitgeber weiterhin keine Bereitschaft zeigt, konstruktiv mit der IG Metall zu verhandeln, werden die Kolleginnen und Kollegen ihre Warnstreiks und Aktionen in den kommenden Wochen ausweiten.“

Im Zahnradwerk Pritzwalk arbeiten etwa 190 Beschäftigte im Dreischichtbetrieb, die hochwertige Präzisionszahnräder und Zahnwellen nach individuellen Wünschen für Kunden in aller Welt fertigen.


Mehr Informationen zum Warnstreik im Zahnradwerk Pritzwalk und weitere Fotos gibt es auf der Internetseite der IG Metall Potsdam-Oranienburg.

Berichterstattung:
Pritzwalker Stadtzeitung, 21. September 2021

TotallokalTV, 21. September 2021

 

Von: vw-tt

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