"Wie gewinnt Ihr neue Mitglieder?" Finnische Metallgewerkschafter auf Tour in Eisenhüttenstadt

09.11.2012 | Metallgewerkschafter aus Finnland sind derzeit auf Informationstour in der Bundesrepublik. Ihr Thema: Was macht die IG Metall so erfolgreich in der Mitgliederwerbung? Am Freitag besuchten sie Eisenhüttenstadt, trafen Stahlkollegen und Metaller vom Windkraftanlagenbauer REpower.

Holger Wachsmann,Betriebsratsvorsitzender von ArcelorMittal, im Gespräch mit finnischen Kolleginnen und Kollegen. Foto: IG Metall

Auf ihrem jüngsten Kongress hatten die finnischen Metallgewerkschafter beschlossen, das erfolgreiche neue Mitglieder-Gewinnungskonzept der IG Metall ebenfalls zu praktizieren. "Wir sehen hier, wie wichtig es ist, neue Wege zu gehen. Das wollen wir auch.", sagte Vesa Aallosuirta, Chef der Organisationsabteilung der finnischen Metallarbeitergewerkschaft. "Für uns ist es sehr erstaunlich und interessant, wie hoch Eure Mitgliederzahlen sind, obwohl Eure Gewerkschaft keine eigene Arbeitslosenversicherung hat."

 

"In unserem Stahlunternehmen sind nahezu alle Beschäftigten in der IG Metall. Darauf ruhen wir uns nicht aus, wir arbeiten permanent mit unserer Mitgliedschaft. Wir machen jedem neuen Bewerber und jedem Jahrgang von Auszubildenden  klar, dass es gut und wchtig ist, in der IG Metall zu sein, nicht allein zu kämpfen, sondern mit anderen gemeinsam. Als Interessenvertreter sind wir ständig im Gespräch mit unseren Kolleginnen und Kollegen", sagte der Betriebsratsvorsitzende von Arcelor Mittal, Holger Wachsmann.

 

Die Belegschaft von REpower ist neu in der Gemeinschaft der IG Metall. Waren vor zwei Jahren erst zehn Prozent Mitglieder der IG Metall, sind es jetzt weit über 50 Prozent - eine Kraft, die ihnen erlaubt, selbstbewusst einen ordentlichen Tarifvertrag zu fordern und dafür zu kämpfen. "Wir schaffen das", sagte Nico Faupel von der IG Metall Ostbrandenburg, der die Kolleginnen und Kollegen bei der harten Auseinanderstetzung begleitet.

 

"Organizing braucht Zeit, Geduld und auch Geld", sagte Petra Jentzsch über ihre Erfahrungen in mehreren Projekten. Die Organizer haben einen harten Job, aber wenn sie sich aus einem Betrieb verabschieden, hinterlassen sie eine selbstbewusste Belegschaft, die einen Betriebsrat gewählt hat und fest mit ihrer Gewerkschaft verbunden ist, berichtete Jentzsch.

 

 

 

 

 

 

Von: md

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