2. Tarifverhandlung in Berlin: Arbeitgeber provozieren, Metaller immer ungeduldiger

27.03.2012 | Die zweite Tarifverhandlung für die 100 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg blieb am Dienstag ergebnislos. Die Arbeitgeber machten der IG Metall kein Angebot. Vielmehr verlangten sie, die Gewerkschaft solle auf ihre Forderungen nach unbefristeter Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit verzichten.

Deutliche Kritik übte Olivier Höbel, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall, an den Arbeitgebern: „Seit Monaten versuchen wir, mit ihnen Lösungen zu den drängenden Fragen der Beschäftigung junger Menschen und zum Missbrauch der Leiharbeit zu finden. Bis heute gibt es keine Bewegung im Arbeitgeberlager. Gesamtmetall gibt die ablehnende Haltung vor, und die regionalen Verhandlungsführer entziehen sich der notwendigen Debatte. Wir werden die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in die Pflicht nehmen, wieder faire Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter herzustellen. Ein Tarifergebnis ohne Regelungen zur Übernahme und Leiharbeit werden wir deshalb nicht akzeptieren.“

Auf einer Kundgebung vor Verhandlungsbeginn kündigte Höbel vor rund 150 Protestierenden an, die Gangart ab dem Ende der Friedenspflicht am 28. April zu verschärfen. Höbel sagte: „Wenn die Arbeitgeber weiterhin kein Angebot vorlegen und die berechtigten Interessen der Beschäftigten ignorieren, werden wir massiv und mit spürbaren Warnstreiks nach Ende der Friedenspflicht reagieren.“

Im Schnitt sind in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen 25 Prozent Leiharbeiter  beschäftigt. Dies belegt der „Trendmonitor Leiharbeit“, den die IG Metall-Bezirksleitung in einer Blitzumfrage im März unter Betrieben mit mehr als zehn Prozent Leiharbeitern ermittelte.

 

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Von: md

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