Kraftvolle Warnstreiks: 14 000 Metaller aus 43 Betrieben in der ersten Woche

04.05.2012 | Im aktuellen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben sich in Berlin, Brandenburg und Sachsen 14 000 IG Metaller und Metallerinnen an Warnstreiks der Gewerkschaft beteiligt. In der kommenden Woche werden die Aktionen für 6,5 Prozent mehr Entgelt, die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten und faire Leiharbeit weitergehen.

Warnstreik: 700 Beschäftigte ausBerliner Metallbetrieben kamen zur Kundgebung nach Tegel. Foto: Transit Berlin

Für die IG Metall war die erste Warnstreikwoche in Berlin, Brandenburg und Sachsen ein kraftvoller Auftakt nach Maß. Seit Sonntagnacht legten rund 14.000 Beschäftigte aus 43 Betrieben befristet ihre Arbeit nieder, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Am heutigen Freitag beteiligten sich in Berlin und Brandenburg rund weitere 900 Beschäftigte aus sieben Betrieben über 800 Beschäftigte aus weiteren sieben Betrieben in Sachsen.

IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel, der zugleich Verhandlungsführer ist, zog eine positive Startbilanz und zeigte sich zufrieden über die Kampfbereitschaft der Beschäftigten. „Die hohe Beteiligung in beiden Tarifbereichen zeigt sehr deutlich, wie sauer die Kolleginnen und Kollegen über die Arbeitgeber sind“, so Höbel in Berlin.

Erneut warnte Höbel die Arbeitgeber, nicht auf Zeit zu spielen und an den berechtigten Forderungen der Beschäftigten vorbei zu lamentieren. Höbel machte deutlich: „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber ist nicht ansatzweise verhandelbar. Weder beim Einkommen noch bei den qualitativ wichtigen Themen, wie der Perspektive für die jungen Menschen durch deren Übernahme in eine reguläre Beschäftigung, noch bei Leiharbeit, werden wir uns hinhalten lassen. Nach dieser Woche der Warnstreiks schließt sich bald das Zeitfenster für eine friedliche Einigung. Und ohne Substanz in den drei Themen, werden wir nicht mehr verhandeln!“.

In Berlin legten rund 700 Beschäftigte aus sechs Betrieben von Otis, MAN Diesel + Turbo sowie ZF Lenksysteme in Reinickendorf gegen Mittag die Arbeit nieder und zogen zur gemeinsamen Kundgebung nach Alt-Tegel. In Luckenwalde traten rund 150 Schaeffler-Beschäftigte in den befristeten Ausstand.

In Sachsen beteiligten sich rund 800 Menschen bis zu zwei Stunden an Warnstreikaktionen und Kundgebungen. Rund 110 Beschäftigte von Pierburg Pump Technology GmbH in Hartha, 40 Beschäftigte von Bahntechnik in Brand-Erbisdorf, 60 Beschäftigte von Bosch Rexroth in Chemnitz, 180 Beschäftigte von Behr in Kirchberg, 80 Beschäftigte von Behr Industry Motorcycle Components in Mylau, 170 Beschäftigte von Karosseriewerke Dresden in Radeberg sowie 180 Beschäftigte von Mahle Behr Industry in Reichenbach.

Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung in der Leiharbeit. Die Arbeitgeber hatten 2,57 Prozent auf ein Jahr angeboten. Auf die qualitativen Forderungen reagierten die Arbeitgeber mit Gegenforderungen.

Die IG Metall will in der kommenden Woche mit rund 10.000 Beschäftigten in weiteren 50 Betrieben in Berlin, Brandenburg und Sachsen ausdehnen.

Von: md

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