Porsche-Betriebsrat Hück kritisiert geplanten Fördermittelantrag und Personalpolitik im Leipziger Werk

02.02.2012 | Porsche sollte keine Fördermittel für sein Werk in Leipzig beantragen, sagte Betriebsratschef Uwe Hück der "Leipziger Volkszeitung". Zudem wandte er sich gegen den zu hohen Anteil an befristeten und Leiharbeitsverhältnissen sowie den Ost-West-Unterschied bei den Einkommen.

Foto: Wolfgang Zeyen

Wörtlich sagte Hück: "Solange das Geld in Kommunen für soziale Einrichtungen und Bildung fehlt, sollte der Staat keine Fördermittel geben und Unternehmen diese auch nicht beantragen." Eine solche Verwendung der Mittel sei unmoralisch.

 

Zugleich nannte Hück es beschämend, dass Porsche in Leipzig eine hohe Zahl an befristeten Arbeitskräften und Leiharbeitern beschäftige. Der Betriebsrat habe nicht generell etwas gegen solche Arbeitsverhältnisse, so lange damit etwa der krankheitsbedingte Ausfall von Mitarbeitern abgefangen oder Auftragsspitzen abgefedert würden.

 

"Aber dauerhaft so vielen Mitarbeitern befristete Arbeitsverträge zu geben, das passt doch nicht zu Porsche", erklärte Hück. "Wir können doch Leipzig nicht zu einem vollwertigen Werk aufbauen nur mit Befristeten und Leiharbeitern." Die Betriebsräte erwarteten vom Unternehmen, dass die Leipziger Kollegen unbefristete Arbeitsverträge bekommen.

 

Außerdem erklärte Hück, Lohnunterschiede zwischen Ost und West seien eine Diskriminierung. "Die unsichtbare Mauer muss weg, sie muss eingerissen werden. Sie ist nicht mehr zeitgemäß nach über 20 Jahren Einheit."

Von: md

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