Vom 14. bis 16. September geht es in der IG Metall Bildungsstätte Pichelssee beim 22. Kompass-Workshop rund um den Tarif. „Aktiv mit Tarif“ - Nach der erfolgreichen Tarifbewegung 2012 hat unser Kompass-Titel diesmal eine besondere Bedeutung. In schwierigen Zeiten haben wir Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Leiharbeit organisiert und gelebt. Mit der unbefristeten Übernahme haben wir die Zukunft unsere jungen Kolleginnen und Kollegen gesichert und mit 4,3 Prozent Entgelterhöhung die Belegschaften am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat die neuesten Zahlen zur Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland zum Stichtag Dezember 2011 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der Leiharbeitskräfte im Vorjahresvergleich weiter gestiegen. Ende Dezember 2011 waren laut BA-Statistik knapp 872.000 Leiharbeiter in Deutschland beschäftigt. Dies ist ein Anstieg um über 48.000 oder sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die IG Metall hat im Verlauf des Nachmittags von den sächsischen Metallarbeitgebern überraschend Post bekommen: Die Tarifverträge zur vollständigen Übernahme des Pilotabschlusses von Baden-Württemberg - jetzt auch für die sächsische Metall- und Elektroindustrie!In einer nochmalig geänderten Fassung hat die IG Metall die Verträge akzeptiert.
IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Olivier Höbel sagte: „Die Entgelterhöhung von 4,3 Prozent bringt den Beschäftigten ein reales Plus und sichert die Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen. Der Grundsatz der unbefristeten Übernahme der Ausgebildeten gibt der Jugend eine Zukunft in der Branche und eine echte Perspektive, in Sachsen zu bleiben.“
4,3 Prozent mehr Geld für 13 Monate, neue Regelungen zur Leiharbeit, Auszubildende werden nach erfolgreichem Abschluss prinzipiell unbefristet übernommen: Darauf einigten sich IG Metall und Arbeitgeber für die Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg am frühen Samstagmorgen in Sindelfingen. Der Abschluss soll auch in den anderen Tarifbezirken übernommen werden.
Zu Beginn der fünften Verhandlungsrunde im Metall-Tarifkonflikt am Freitag in Baden-Württemberg umriss der dortige IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Jörg Hofmann die Lage.
Die Metall-Tarifparteien in Baden-Württemberg haben ihre Verhandlungen am Mittwoch Morgen nach 20 Stunden unterbrochen und wollen sie am Freitag in Sindelfingen fortsetzen. Trotz leichter Annäherung sei ein Scheitern noch möglich, berichtete IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel am Mittwoch Mittag auf einem Treffen der Verhandlungskommissionen für Berlin, Brandenburg und Sachsen in Berlin.
Am heutigen Dienstag wurden die Warnstreiks der IG Metall fortgesetzt. Am neunten Warnstreiktag im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen beteiligten sich 5.300 Metallerinnen und Metaller aus 15 Betrieben in Berlin und Sachsen an Warnstreiks und Kundgebungen um die Forderungen der IG Metall zu unterstützen.
Inzwischen sind rund 32.000 Beschäftigte in Berlin, Brandenburg und Sachsen für die berechtigten Forderungen auf die Straße gegangen. Eine kraftvolle Demonstration der Entschlossenheit! Darüber sollten die Arbeitgeber nachdenken!
Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie entscheidet sich heute, ob das Scheitern der Verhandlungen erklärt werden muss und wir zu Urabstimmung und unbefristeten Streiks aufrufen.
Bisher weigern sich die Arbeitgeber hartnäckig, zu den für uns gleichrangigen Themen der Übernahme von Ausgebildeten und mehr Mitsprache bei Leiharbeit eine echte Lösung zu suchen. Auch beim Geld waren die Arbeitgeber mickrig: trotz hervorragender Geschäfte boten sie nur 3 Prozent für 14 Monate, was knapp 2,6 Prozent aufs Jahr gerechnet entspricht. Das wäre gerademal der Inflationsausgleich, jedoch keine echte Teilhabe der Beschäftigten am Erfolg der Unternehmen.
Zum Abschluss der zweiten Warnstreikwoche hat die IG Metall am Freitag im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöht. Seit Beginn der Protestaktionen gegen die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber zogen an acht Warnstreiktagen insgesamt 27 000 Metallerinnen und Metaller aus 109 Betrieben in Berlin, Brandenburg und Sachsen vor die Werktore.
Zum Abschluss der zweiten Warnstreikwoche erhöhte die IG Metall am Freitag erneut den Druck auf die Arbeitgeber. In Leipzig machten rund 2 800 Teilnehmer ihre Warnstreik-Kundgebung zu einer der größten seit 1993 in der Region.