Die Tarifverhandlungen für die 160 000 Beschäftigten der sächsischen Metall- und Elektroindustrie sind am Dienstag in Radebeul bei Dresden ergebnislos auf den 5. April vertagt worden. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Entgelt, die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung für Betriebsräte bei Leiharbeit. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Das neueste Flugblatt gibt's hier.
IG Metall und Arbeitgeber haben am Vormittag in Radebeul bei Dresden die Tarifverhandlungen für die sächsische Metall- und Elektroindustrie aufgenommen. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung in Betrieben bei Leiharbeit. Die Übernahme ist ein Muss, machte die Metall-Jugend zum Auftakt mit einer stimmungsvollen Hochzeitsprozession deutlich - eine Anspielung auf Arbeitgeber-Bemerkungen, die unbefristete Übernahme käme einer Zwangsheirat gleich.
Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie beschäftigen in Berlin, Brandenburg und Sachsen 25 Prozent Leiharbeiter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Blitzumfrage der IG Metall. "Immer mehr Firmen nutzen die Zeitarbeit systematisch für eine Neuausrichtung ihrer Personalpolitik", kritisierte IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel am Donnerstag in Berlin. Damit würden Menschen zu Objekten reduziert, die man nach Belieben heuern und feuern könne.
Familie ja, aber nicht mehr das traditionelle Modell - so leben immer mehr Berlinerinnen und Berliner. Bei der Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse stellen Männer und Frauen zunehmend die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in den Vordergrund. Der neueste Berliner Datenreport zur Gleichstellung von Männern und Frauen ist jetzt online.
Die Zunahme atypischer Arbeitsverhältnisse führt zu einem Motivationsverlust in den Betrieben und auch beim gesellschaftlichen Engagement. Viele Zeitarbeiter und geringfügig Beschäftigte sind offensichtlich über das politische und wirtschaftliche System in der Bundesrepublik desillusioniert. Das ergab eine repräsentative Studie der Bertelsmann Stiftung.
Der Umsatz bei Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften stieg im vierten Quartal 2011 verglichen mit dem Vorjahr um 6,9 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt Wiesbaden mit.
Das Ringen um einen Haustarifvertrag bei TechniLog in Ludwigsfelde wird härter. Am 27. Februar zeigten die Beschäftigten mit einem zwölfstündigen Warnstreik nachts im Dauerregen, dass es ihnen ernst ist. Ihre Botschaft: Der Arbeitgeber soll an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Der Streit über den Einsatz von Leiharbeitern bei BMW Leipzig wird ab heute vor dem Arbeitsgericht der Stadt verhandelt. "Wir haben der Einstellung weiterer 1116 Leiharbeitskräfte widersprochen und wollen rechtlich klären lassen, was unter 'vorübergehend' zu verstehen ist", sagte der Betriebsratsvorsitzende Jens Köhler. Mit Blick auf einen Leiharbeiteranteil von bereits 40 Prozent im Werk fordert er mehr Festeinstellungen.
Werkverträge statt Leiharbeit: Das ist der neue Nr.-1-Hit von Arbeitgebern im Tarifdumping. Immer stärker sind davon auch ausländische Arbeitskräfte betroffen, vor allem aus Osteuropa. Der DGB Sachsen bietet Beratung und Informationen für Betriebsräte in Einsatzbetrieben. Die "Berliner Zeitung" vom 14. Februar gibt tiefere Einblicke in die neue Strategie von Unternehmern.
Bis zu 6,5 Prozent mehr Entgelt, die unbefristete Übernahme Ausgebildeter und faire Bedingungen bei der Leiharbeit - über diese Forderungen für die Tarifrunde 2012 diskutieren die Metallerinnen und Metaller aktuell in Berlin und Brandenburg. Zwei Dinge sind dabei besonders deutlich: Die Zustimmung zur Forderungsempfehlung des IG Metall-Vorstands ist sehr groß, und alle drei Elemente sind für die Gewerkschaftsmitglieder gleichrangig. Die Metaller gehen selbstbewusst in die Tarifrunde.