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Klarheit für Beschäftigte: KNDS führt Standort Görlitz weiter

05.02.2025 | Nach langer Unsicherheit haben die Beschäftigten von Alstom in Görlitz Gewissheit: Der Konzern KNDS übernimmt den Standort von Alstom. Eine entsprechende Rahmenvereinbarung unterzeichneten die beiden Unternehmen an diesem Mittwoch. Bei der Veranstaltung mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze, dass die Industrieproduktion in Görlitz weitergeht.

Von Alstom zu KNDS: Die beiden Unternehmen haben die Rahmenvereinbarung unterzeichnet. (Bilder: IGM)

Bundeskanzler Olaf Scholz in Görlitz.

Dirk Schulze und Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen.

Vereinbart ist laut Angabe der beiden Unternehmen die Übernahme von 350 bis 400 der rund 700 Beschäftigten. Darüber hinaus werde KNDS prüfen, bis zu 75 weiteren Mitarbeitenden eine Berufsperspektive an verschiedenen KNDS-Standorten anzubieten. Zusätzlich sollen 100 Beschäftigte Job-Angebote an anderen Alstom-Standorten erhalten. Im Ergebnis werden laut Alstom und KNDS somit rund 580 der 700 Mitarbeitenden bei Alstom oder KNDS eine Weiterbeschäftigung finden. Den anderen Beschäftigten sagt Alstom eine faire und sozialverträgliche Lösung zu. 

Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Für die Beschäftigten ist es eine gute Nachricht, dass es hier in Görlitz mit der Industrieproduktion weitergeht und die Schließung des Standortes verhindert werden konnte. In einem ersten Schritt entstehen am Standort 350 Industrie-Arbeitsplätze zu Tarifbedingungen. Ich bin sicher, dass wir sehr bald einen weiteren Beschäftigungsaufbau sehen werden. Die Kolleginnen und Kollegen in Görlitz haben sich das mehr als verdient. Sie haben auch in schwierigen Zeiten und gegen viele Widrigkeiten herausragende Arbeit abgeliefert und sich mit aller Kraft für die Zukunft der Industrieproduktion in ihrem Werk eingesetzt. Sicherlich sind nicht alle glücklich über die Umstellung auf eine Fertigung von Wehrtechnik. Das kann ich verstehen. Unbestreitbar aber ist, dass wir – leider – in diesen Zeiten diese Produktion benötigen.“

Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen: „Grundsätzlich begrüßen wir den Einsatz der Politik, dass aus Alstom in Görlitz nicht eine weitere Industriebrache wird. Wenn auf dem Alstom-Gelände in Görlitz auch in Zukunft produziert wird, ist das eine Riesenchance für die Region, der wir uns nicht verschließen. Allerdings erwarten wir, dass auch in einem Rüstungskonzern für unsere Kolleginnen und Kollegen gute Arbeitsbedingungen herrschen, für sie also auch in Zukunft ein Tarifvertrag gilt und eine starke betriebliche Mitbestimmung am Standort selbstverständlich ist.“

Bundeskanzler Olaf Scholz: „Görlitz kann stolz sein auf seine lange Geschichte als Industriestadt. Heute beginnt ein neues Kapitel dieser Geschichte. Es sind sehr gute Nachrichten, dass Industriearbeitsplätze erhalten bleiben, obwohl Alstom aus Görlitz weggeht. Die großartigen Beschäftigten sind der Hauptgrund, weshalb KNDS Deutschland künftig hier in Görlitz produziert und Arbeitsplätze sichert. Mit ihrem Können, ihrem Fleiß und ihren Qualifikationen haben sie letztlich den Ausschlag für KNDS gegeben, ihre Produktion hier in Görlitz anzusiedeln.“

Weitere Infos in der Pressemitteilung der Unternehmen im Anhang. 

Von: ms

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