04.07.2025 | Die derzeit etwas über 11.000 Beschäftigten in der Tesla-Fabrik in Brandenburg produzieren auf Rekordniveau. Gleichzeitig machen die Imagekrise des Konzerns und eine Absatzflaute dem Autobauer zu schaffen. Diese Widersprüche sorgen für zunehmende Unsicherheit in der Belegschaft. Die IG Metall und IG Metall -Betriebsräte bei Tesla setzen sich ein für ein überzeugendes Zukunftskonzept und den Erhalt der Arbeitsplätze in Grünheide. „Wir stehen als IG Metall zusammen für Sicherheit und Perspektiven für die Kolleginnen und Kollegen – in der Gigafactory und überall“, sagt Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall.
Die gute Nachricht: Von Krise ist in den Werkshallen in Grünheide derzeit wenig zu spüren. Im Gegenteil läuft die Produktion auf Hochtouren und Tesla sucht sogar weiter Beschäftigte für die Fertigung. Doch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen fragen sich, wie lange dies gut gehen kann, wenn die Nachfrage nach Teslas in Europa weiter so schwächelt. Die Geschäftsführung beschwichtigt und erklärt, die Stückzahlen weiter hochfahren zu wollen. Doch in der Belegschaft wachsen die Zweifel und die Zukunftssorgen.
Die Gruppe „IG Metall – Tesla Workers“ im Tesla-Betriebsrat erklärt: „Die Probleme sind zu ernst, um sie einfach bei Seite zu wischen. Es geht jetzt um unsere Zukunft –Die Kolleginnen und Kollegen sind nicht schuld an den Absatzproblemen. Ganz im Gegenteil, sie haben dieses Werk in Rekordzeit aufgebaut und zum Laufen gebracht. Wir brauchen unsere Arbeitsplätze auch in drei, fünf und zehn Jahren noch und werden sie als Belegschaft gemeinsam verteidigen müssen. Die Geschäftsleitung wird das nicht für uns tun.
Wenn bei uns in den letzten Jahren die Produktion angehalten wurde und wir nicht arbeiten konnten, hat Tesla immer fast 100 Prozent weitergezahlt. Das war gut! Allerdings wurden gerade über die letzten 12 Monate viele Stellen gestrichen und die Arbeitslast auf immer weniger Schultern verteilt. Wir wollen noch lange in diesem Werk arbeiten. Niemand soll gehen müssen, nur weil die Verkaufszahlen gerade nicht stimmen. Es gibt viele Möglichkeiten, Arbeitsplätze zu erhalten und dabei die Arbeitsbedingungen zu verbessern: zum Beispiel durch Abbau von Überlastungen und eine gesundheitsschonendere Personalbemessung, durch Qualifizierungsmaßnahmen oder die Reduzierung der Wochenarbeitszeit. Solche Maßnahmen würden ganz nebenbei auch noch das Image des Unternehmens aufbessern. Wir stehen bereit, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Aber die Werkleitung steckt gerade lieber den Kopf in den Sand. Als IG Metall-Betriebsräte wollen wir unserer Verantwortung gerecht werden und mehr für unsere Kolleginnen und Kollegen tun, als nur zu hoffen.“
Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall: „Unsichere Perspektiven sind für die Beschäftigten in der Autoindustrie leider gerade an der Tagesordnung, egal wohin man blickt. Die Verunsicherung, fehlende Zuversicht und Unklarheit über die Zukunft belasten die Beschäftigten! Die Unternehmen müssen dringend die Verantwortung übernehmen, dem mit zukunftsfesten Produkten, klaren Aussagen und Strategien entgegenzutreten. Das gilt für die Zulieferer, das gilt für die Hersteller, das gilt für kleine Betriebe und das gilt für internationale Konzerne wie Tesla. Wir stehen als IG Metall zusammen für Sicherheit und Perspektiven für die Kolleginnen und Kollegen – in der Gigafactory und überall.
Die Bundesregierung schafft gerade bessere Voraussetzungen für die Branche, vor allem, um den Verkauf von Elektrofahrzeugen zu fördern. Es gibt auch Entlastungen bei den Energiekosten und Anreize für Investitionen. Dafür hat sich die IG Metall eingesetzt. Daraus muss Zuversicht und Klarheit entstehen, die für die Automobilbranche Stabilität und für die Beschäftigten Sicherheit bringt.“