Vertrauensleutewahlen 2020

„Wir Vertrauensleute sind Macher – und niemals still“

06.01.2020 | Im ersten Halbjahr 2020 werden in den Betrieben die Vertrauensleute neu gewählt. Auch Bojan Westphal stellt sich wieder zur Wahl. Der Maschinenbediener im Daimler Benz-Werk Marienfelde ist seit 2011 Vertrauensmann, seit 2015 Vertrauenskörperleiter und seit 2018 Betriebsrat. Im Interview erzählt er, was es so reizvoll macht, „Sprachrohr“ der Kolleginnen und Kollegen zu sein.

Bojan Westphal ist Vertrauenskörperleiter im Daimler Benz-Werk Marienfelde. Foto: IG Metall

Was waren Deine Arbeitsschwerpunkte in den vergangenen Jahren?
Ich war das Sprachrohr meiner Kolleginnen und Kollegen zur IG Metall und zum Betriebsrat. Als Vertrauenskörperleiter habe ich die Arbeit der Vertrauensleute koordiniert und strukturiert und habe die Vertrauensleutearbeit im Betrieb weiterentwickelt.

Warum kandidierst Du wieder als Vertrauensmann?
Weil ich mitreden und gestalten und die IG Metall weiter voranbringen will. So lange es den Interessenkonflikt zwischen Kapital und Arbeit gibt, kann ich nicht tatenlos zugucken. Wir sind immer dann stark, wenn wir zusammenhalten. Und ich bin stolz darauf, meinen Teil dazu beitragen zu können.

Warum brauchen wir aktive Vertrauensleute in den Betrieben?
Wir Vertrauensleute sind Macher. Wir sind diejenigen, die die Interessen unserer Mitglieder durchsetzen und niemals still sein werden.

Welche Projekte bearbeitet Ihr derzeit im Betrieb?
Wir führen die Organisationswahlen durch und bereiten uns auf den Tarifkampf 2020 vor.

Wie unterstützt Dich die IG Metall bei Deiner Arbeit?
Die IG Metall Berlin steht mir mit Rat und Tat zur Seite, zum Beispiel bei den 24 Stunden-Warnstreiks, bei rechtlichen Fragen und bei der Frage, wie wir unsere Vertrauensleute-Seminare gestalten.

„Nah dran und kompetent“ – so werden Vertrauensleute beschrieben. Was bedeutet das konkret?
Für mich sind aktive Vertrauensleute die kleinen „Betriebsräte“ in den Gruppen.

Was hast Du Dir für die kommende Wahlperiode vorgenommen?
Ich will die IG Metall weiter im Betrieb fokussieren und die Werkvertragsfirmen in unserem Werk organisieren.

Welche Themen und Forderungen liegen Dir für die kommende Tarifrunde besonders am Herzen?
Wie immer darf eine prozentuale Forderung nicht fehlen, weil alles teurer wird. Dem müssen wir uns entgegensetzen. Qualitativ ist mir die soziale Gerechtigkeit sehr wichtig! Wir brauchen eine bundesweite einheitliche Arbeitszeit von maximal 35 Stunden pro Woche von Montag bis Freitag.

Das Interview führte Jörn Breiholz.

 

Von: jb-kk

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