Telefonkonferenz

6. Workshop Erwerbslosenarbeit

29.04.2021 | Am 27. April fand der 6. Workshop Erwerbslosenarbeit mit 20 Teilnehmern im Bezirk, zum ersten Mal als Telefonkonferenz wegen der Corona-Pandemie, statt. 2020 musste der Workshop abgesagt werden. Die Teilnehmer bedauerten sehr, dass wir diese nicht als Präsenzveranstaltung durchführen konnten, aber die Gesundheit für alle geht vor. Über die aktuelle politische Situation wurde informiert. Dabei wurden Themen angesprochen wie die Corona-Pandemie, Kurzarbeit in den Betrieben, höhe der Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone, Tarifrunde ME, Betriebsratswahlen 2020, Sozialpolitik und auch die neue Tesla-Fabrik in Grünheide. Über 10.000 neue Arbeitsplätze -eine große Chance für die Erwerbslosen in Berlin und Brandenburg.

Heike Wagner von der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen in Berlin machte Ausführungen zu den Hilfen für Erwerbslose in Corona-Zeiten und ging auf den Armutsbericht 2020 ein. Im Anschluss fand eine sehr rege Diskussion statt. Die Regelsätze für Hartz IV Empfänger werden immer noch "schön gerechnet". Ein menschenwürdiges Leben in einem so reichen Land sei mit diesen Regelsätzen nicht möglich. Aus der Forderung in Corona-Zeiten monatlich diesen Personenkreis 100 € zusätzlich zukommen zu lassen, ist lediglich ein einmaliger Zuschuss in Höhe von 150 € für Bezieher von Sozialleistungen - Erwachsene, die Leistungen der Grundsicherung (HartzIV), Sozialhilfe, nach dem Asyl-Leistungsgestz oder dem sozialen Entschädigungsrecht beziehen - geblieben. Diese 150 € werden mit dem Auszahlungsmonat Mai ausgezahlt, müssen nicht extra beantragt werden und es müssen auch keine Nachweise für die Verwendung erbracht werden.

Im Erfahrungsaustausch unter den Geschäftsstellen zeigte sich das Bild, dass seit Oktober 2020 keine Präsenzveranstaltungen mehr stattfinden konnten. Die Beratung von Erwerbslosen wird überwiegend telefonisch durchgeführt. Erste Ideen für einen Neustart nach Corona wurden ausgetauscht.

Die Arbeitskreise Erwerbslosenarbeit bereiten sich auf die Bundestagswahl im September 2021 vor. Die Erwartungshaltung an die Poitik ist groß. Die Kolleginnen und Kollegen stehen hinter den Forderungen der IG Metall zum Beispiel bei der Weiterentwicklung der Arbeitslosenversicherung zu einer Arbeitsversicherung, die Beschäftigung sichert und berufliche Perspektiven schafft oder für einen Sozialstaat, der zuverlässig Sicherheit bietet und solidarisch wie nachhaltig finanziert wird - kein Abbau von Sozialleistungen, keine Absenkung von Unternehmenssteuern und kein Deckel für Sozialbeiträge.

Nach fast 2 1/2 Stunden Telefonkonferenz war für alle klar, es gibt viel zu tun. Auch in Zeiten von Corona müssen wir zusammenhalten und gemeinsam aufpassen, dass uns unsere sozialen Errungenschaften nicht verloren gehen, die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch größer wird, sondern wir stark genug sind diese zu verteidigen und eine gerechte Umverteilung des Reichtums in Deutschland sich vollzieht.

Von: ib

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