8. Modulreihe - Junge Aktive 2019/2020

Die Modulreihe "Junge Aktive - Qualifizieren fürs Ehrenamt" findet schon zum achten Mal statt. Am 6. November 2019 trafen sich die neuen Jungen Aktiven in Berlin zum ersten Modul ihrer Qualifizierungsreihe und stellten ihre Projektideen vor. Inzwischen ist ein aktives Netzwerk der Jungen Aktiven entstanden und viele der "ehemaligen" Jungen Aktiven haben sich nach der Ausbildung beruflich weiterentwickelt oder in der Gewerkschaftsarbeit mehr Verantwortung übernommen.

Projekte

Martin Grafe – Mitglied der Jugendvertretung bei Koenig & Bauer Radebeul

Martin will Azubis die Bedeutung der gewerkschaftlichen Arbeit nahebringen, mehr junge Mitglieder gewinnen und sie bei Aktionen einbinden.

„Wir machen die Erfahrung, dass viele unserer Azubis wenig Interesse an der Arbeit der IG Metall haben. Deshalb wollen wir neue Methoden und Konzepte erarbeiten, wie wir junge Arbeitnehmer besser erreichen können.“ Dabei soll auch die historische und gesellschaftliche Bedeutung von Gewerkschaften dargestellt werden. „Wir wollen auf keinen Fall auf Strukturen zurückgreifen, die an denen von Waschmaschinenverkäufer erinnern.“ Wie das funktionieren kann, wollen sie im Rahmen des Projektes bearbeiten.

Geoffrey Pawlofsky-Stocklaß, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender in der Flammsyscomp Hennigsdorf

Die Betriebsversammlung ist das Forum der Belegschaft. „Um die Gestaltungspotenziale der Betriebsräte optimal ausnutzen zu können, wird im Rahmen meines Projektes, ein Drehbuch entstehen.“ Für das Drehbuch will Geoffrey themenbasierte Vorlagen für Betriebsversammlungsbeiträge entwickeln. Gespickt mit einer Gewerkschaftsnote sollen diese Beiträge durch die Werte und Ziele der IG Metall gestützt werden.

Uwe Rubin, Betriebsrat im Siemens AG SW/SWH Siemens Berlin

Das Projekt von Uwe heißt „VL aktivieren“. Er will daran arbeiten, dass sich mehr Vertrauensleute an Aktionen beteiligen. Dazu gehört für ihn, zu überlegen, wie die Motivation und das Interesse für die Aufgaben optimiert werden können. „Schön wäre es, wenn es uns gelingt, den Anteil der Beteiligung über 50 Prozent zu steigern.“

Petra Taubner, Betriebsrätin bei Thales Deutschland in Berlin

Umweltschutz ist zur Zeit in aller Munde. „Wie klimafreundlich leben wir eigentlich?“ Dieser Frage will sich Petra in ihrem Projekt „Mobilitätskonzept für einen klimafreundlichen Arbeitsweg“ stellen. Die Idee ist, eine Betriebsvereinbarung zu entwickeln, die die unterschiedlichen Interessen berücksichtigt. „Wenn wir es schaffen, dass das Konzept von allen getragen wird, wäre dies ein großer Erfolg für den Umweltschutz!“

Oliver Hammer, Vertrauensmann im Siemens Schaltwerk Berlin

„Bei uns steht eine große Umstrukturierung des Werkes bevor. Die Ausgliederung eines Teilbereiches bei uns im Werk in Berlin, führt dazu, dass wir uns im Betriebsrat, bei den Vertrauensleuten und Vertrauenskörper neu aufstellen müssen.“ Oliver will mit seinem Projekt dazu beitragen, einen „schlagkräftigen Vertrauenskörper“ aufzubauen. Es geht darum, Ideen und Konzepte zu entwickeln, die die Zusammenarbeit stärkt. Dafür müssen Strukturen geschaffen werden.

Reyk Pannwitz, Betriebsrat im Gemeinschaftsbetrieb Daimler Mobility AG Berlin

Reyk kommt aus einem erfolgreichen Unternehmen für Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Dem Unternehmen geht es sehr gut. Durch die gute Betriebsratsarbeit der letzten Wahlperioden und den daraus entstandenen Betriebsvereinbarungen profitieren auch alle Beschäftigten des Unternehmens davon. Dennoch geht die Wahlbeteiligung bei den Betriebsratswahlen kontinuierlich zurück.

Reyk möchte mit seinem Projekt erreichen, dass alle Kollegen den Mehrwert der Betriebsratsarbeit im Unternehmen schätzen, die Wahlbeteiligung sowie Bereitschaft zur BR-Arbeit deutlich ansteigt.

Steffen Heidrich, Betriebsrat und Tina Wählt, stellvertretende Betriebsvorsitzende bei Birkenstock Components Bernstadt

In Steffen und Tinas Projekt geht es um die Vorbereitung von Tarifverhandlungen. Sie wollen die Belegschaft motivieren, sich aktiv zu beteiligen. Wenn mehr Aktive im Unternehmen mitarbeiten, gibt es auch eine breitere Unterstützung für die Forderung nach einem Tarifvertrag bei Birkenstock. „Wir müssen gut vorbereitet sein! Bei uns gibt es auch viele polnische Kolleginnen und Kollegen, die wir einbeziehen wollen. Das wird noch eine Herausforderung für uns werden.“

Martin, Magdalena und Elma sind Vertrauensleute bei Siemens Energy Berlin

„Wir merken, dass das Engagement und die Motivation unserer Vertrauensleute mit der Zeit immer mehr abnimmt.“ In ihrem Projekt wollen die Vertrauensleute Ideen und Konzepte entwickeln, um dies zu ändern. Wichtig für sie ist es auch, dass sich die Belegschaft mehr für die Arbeit des Betriebsrates interessiert. Dies ist ein weiterer Schwerpunkt, mit dem sie sich auseinandersetzen wollen.

Fotos: Annette Hornischer

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