IG Metall vor kämpferischer Tarifrunde - Helga Schwitzer: Wir werden nicht vor Schreck erstarren

03.12.2011 | Die IG Metall stellt sich auf eine kämpferische Tarifrunde in Sachsen ein. Die Finanzkrise stellt die Gewerkschaft vor große Herausforderungen. "Aber wir werden nicht bei jeder schlechten Prognose vor Schreck erstarren", sagte Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Samstag auf einer Aktionskonferenz in Leipzig.

Helga Schwitzer in Leipzig

Die rund 100 Teilnehmer aus sächsischen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie verabschiedeten eine <link file:994 download herunterladen der datei>Resolution, in der sie die Forderung der kommenden Tarifrunde nach unbefristeter Übernahme aller Ausgebildeten und nach einem Ende des Missbrauchs der Leiharbeit bekräftigten. Im Anschluss an die Konferenz machte besonders die IG Metall-Jugend mit Aktionen in der Leipziger Innenstadt auf ihre Forderung nach einer guten beruflichen Perspektive klar. 

 

Der gute Abschluss für die ostdeutsche Stahlindustrie sei Rückenwind für die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie, sagte Schwitzer. Die dort durchgesetzte unbefristete Übernahme der Ausgebildeten, die deutliche Entgeltsteigerung und die bereits früher erkämpfte  Mitbestimmung der Betriebsräte bei Leiharbeit seien beispielgebend. 

 

In der Diskussion über die Forderung in den Betrieben, sagte Helga Schwitzer, werde die IG Metall die wirtschaftlichen Daten sachlich bewerten. Verschiedene aktuelle Prognose stimmten darin überein, dass die deutsch Wirtschaft auch 2012 weiter wachen werde. "Alles spricht dafür, die Leistungen der Beschäftigen in der Krise und beim Wiederaufstieg aus der Krise angemessen zu honorieren", forderte Schwitzer. Eine deutlche Tariferhöhung müsse überdies die Inlandsnachfrage in Schwung bringen. Dies erhöhe die Importe und verringere die Handelsungleichgewichte in Europa und fördere die Stabilität im Euro-Raum.

 

Die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sei eine zentrale Forderung der IG Metall,  sagte Helga Schwitzer. "Wir wollen bessere Perspektiven für die junge Generatin - in der Ausbildung und auch im Anschluss daran." Dies sei mit Blick auf den Mangel an Fachkräften und Nachwuchs für viele Betriebe besonders im Osten überlebenswichtig. 

 

Zum Thema Leiharbeit betonte Schwitzer, der Missbrauch dieser Arbeitskräfte für Lohndumping und Disziplinierung ihrer Stammbelegschaften müsse gestoppt werden. Dazu brauchten Betriebsräte mehr Mitbestimmungsrechte vor Ort. "Das wollen wir noch im Vorfeld der Lohnrunde erreichen", sagte Helga Schwitzer.

 

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Von: md

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