Minus 23 Prozent für Frauen: IG Metall kritisiert Politik und Unternehmen

22.03.2012 | Die IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen fordert von Unternehmen und Politik gegen die deutlich schlechtere Bezahlung von Frauen aktiv vorzugehen. „Dass hierzulande Frauen bei gleicher Tätigkeit bereits seit 15 Jahren immer noch 23 Prozent weniger Einkommen als Männer erhalten, ist ein völlig inakzeptabler Zustand. Deutschland ist damit Negativ-Spitzenreiter unter den westlichen EU-Staaten“, sagte Jutta Ehlers, die in der IG Metall-Bezirksleitung für Frauen- und Gleichstellungspolitik zuständig ist.

Die EU untersucht regelmäßig die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in den 27 Mitgliedsstaaten. Im EU-Vergleich befindet sich Deutschland damit auf Rang 24 – obwohl die Bundesregierung sich im EU-Rahmen verpflichtet hat - die Entgeltlücke bis 2010 auf 15 Prozent und im Jahr 2020 auf zehn Prozent zu senken.

 

„An erster Stelle brauchen wir ein modernes und von Stereotypen befreites Rollenverständnis bei der Berufswahl. Dazu gehört die Erkenntnis: Das  Ernährermodell hat ausgedient. Personalverantwortlichen in den Betrieben muss klar sein, dass Unterbrechungen des Erwerbslebens und die Länge der Arbeitszeit unmittelbare Auswirkungen auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Familie und Erwerbsleben haben. Der Gesetzgeber muss jetzt endlich Konsequenzen ziehen. Einkommensverluste wegen Familienarbeit müssen ausgeglichen werden", so Jutta Ehlers.

 

Als wichtigen Schritt sieht die IG Metall die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro, da Frauen sehr häufig mit Dumpinglöhnen abgespeist werden.

 

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Von: md

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