Weiter Gegenwind für Rente mit 67: Schmiedewerke Gröditz in Aktion

07.11.2012 | Rente mit 67? Es gibt Alternativen, und wir machen uns dafür stark. Die Informationsoffensive der Betriebsräte und Vertrauensleute der Schmiedewerke Gröditz kam bei der Belegschaft gut an. Die Metallerinnen und Metaller verteilten am Mittwoch im Rahmen einer bundesweiten Aktion vor ihrem Werktor 600 Beutel mit Informationen und Denkanstößen und sammelten Unterschriften.

Rente mit 67? Wir wollen Alternativen! Info und Protest heute vor den Schmiedewerken Gröditz. Foto: Thomas Härtrich

"Rente mit 67 ist ein politischer Skandal", meint der Betriebsratsvorsitzende Uwe Jahn. Sein Credo: "Natürlich können wir die Arbeitsbedingungen verbessern, um den gesundheitlichen Verschleiß weiter zu reduzieren. Da wurde viel getan. Aber die Kolleginnen und Kollegen selbst sollten gesundheitsbewusster werden und auch die Möglichkeiten der zusätzlichen Altersvorsorge nutzen. Wir haben eine sehr gute Betriebsvereinbarung, um mit der Metall-Rente ein solches Plus fürs Alter anzulegen."

 

"Das hier ist unsere Sache", sagte Günter Dietze aus der Gießerei. Die Politik beschneide die Renten immer stärker. "Das ist falsch. Lasst uns Ältere zu guten Konditionen früher raus und gebt den Jungen mehr Chancen", sagte er.

 

Ältere früher raus: Chance für die junge Generation

Vielen Männern und Frauen, die von der Frühschicht kommen oder zur Mittagsschicht gehen, steht es ins Gesicht geschrieben: Arbeiten im Stahlwerk bleibt eine Knochenmühle. Große Gewichte und schwere Ketten bewegen, Pressluftwerkzeuge bedienen - den körperlichen Verschleiß im harten Arbeitsalltag kann auch der beste Arbeits- und Gesundheitsschutz nur mildern.

 

"Uns Jüngere betrifft die Rentenkürzungspolitik am stärksten", sagte Mirko Bierbaum, stellvertretender Vertrauenskörperleiter. Seine Generation, weiß er, wird die Auswirkungen der heutigen Pläne voll zu spüren bekommen. "Viele resignieren, kaum jemand denkt wirklich darüber nach. Mit unserer Aktion heute wollen wir auch der jungen Generation Denkanstöße geben, und ich denke, da kommt was in Bewegung."

Von: md

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