Studierende

Gefordert: Corona-Soforthilfe für Studierende

03.11.2020 | Nebenjob weg, Existenzgrundlage gefährdet. Der für November beschlossene Lockdown in der Gastronomie und in der Eventbranche trifft auch wieder viele Studierende hart. Gewerkschaften fordern deshalb die Bundesregierung auf, den Studierenden schnellstens mit einer Corona-Soforthilfe unter die Arme zu greifen.

Demo für mehr staatliche Unterstützung: Im Juni haben Studierende auf ihre durch die Corona-Krise verursachte desolate Situation aufmerksam gemacht. Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

Viele Studierende verdienen sich ihren Lebensunterhalt nebenbei mit Jobs ins Restaurants, Cafés und Bars, auf Messen oder Veranstaltungen im Kulturbereich. Das alles liegt seit dem  2. November in Deutschland brach – mindestens bis zum Monatsende. Die Studierenden stellt diese Situation vor existentielle Probleme: Wie sollen Miete, Krankenversicherung und Lebensmittel bezahlt werden, wenn das Geld aus dem Nebenjob fehlt?

Insbesondere Studierende aus weniger einkommensstarken Haushalten sind auf Einkünfte aus ihren Nebentätigkeiten angewiesen, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat deshalb Bundesbildungsministerin Anja Karliczek aufgefordert, „schnellstens eine wirkungsvolle Corona-Soforthilfe für Studierende zu beschließen“. Das Ministerium muss, so der DGB, zügig und unbürokratisch handeln und ähnlich wie beim ersten Lockdown im Frühjahr die Soforthilfen für Studierende wiedereinführen. Denn nachdem die Soforthilfen, die ohnehin nur spärlich ausgefallen und überdies auf drei Monate befristet waren, ausgelaufen sind, waren die Studierenden sich mit ihrer unverschuldet eingetretenen finanziellen Not selbst überlassen.

„Wichtig ist, dass den Studierenden schnell geholfen wird“, sagt auch Astrid Gorsky, Gewerkschaftssekretärin für Jugend und Bildung der IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Dass Studierende einen Nachweis der pandemiebedingten Notlage bringen müssen, stellt bürokratisch eine viel zu große Hürde dar, die nicht schnell aus dem Weg geräumt werden kann. Außerdem sollte die Höhe der Nothilfe den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten angepasst werden. Die maximal gewährten 500 Euro sind viel zu wenig und decken diese nicht mal im Ansatz.“

Der DGB fordert zudem, dass die Politik auch das BAföG wieder in den Fokus nimmt. „Das BAföG reicht nicht zum Leben und erreicht immer weniger Studierende. Das Ministerium muss endlich eine umfassende Reform auf den Weg bringen und noch in dieser Legislaturperiode die Regelsätze und Freibeträge deutlich erhöhen“, sagt Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende. „In die Zukunft gerichtet muss im BAföG ein Nothilfemechanismus verankert werden, der für künftige Ausnahmesituationen im Sinne einer Öffnung des BAföG greift. Internationale Studierende und auch die, die zum Beispiel die Regelstudienzeit oder das Höchstalter für den BAföG-Bezug überschritten haben, sollen dann trotzdem gefördert werden.“

 

Von: kk

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