Junge Metallerinnen und Metaller demonstrierten in Köln

30.09.2014 | Rund 500 junge Beschäftigte, Auszubildende und Studierende waren mitten in der Nacht aufgestanden und sind aus Berlin, Brandenburg und Sachsen am vergangenen Wochenende zum Jugendaktionstag nach Köln gefahren. Insgesamt demonstrierten rund 20.000 junge Metallerinnen und Metaller am Samstag in Köln für eine bessere Bildung unter dem Motto "Bildung.Macht.Zukunft". Gemeinsam setzten sie ein Zeichen für ein gerechteres und besseres Bildungssystem und machten sich stark für eine Bildungsteilzeit, die sie in der Metall-Tarifrunde 2015 verhandelt haben wollen.

„Bildung darf nicht allein wirtschaftlichen Interessen dienen“, sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, auf der Hauptkundgebung auf dem Kölner Neumarkt. Er kritisierte, dass Jugendlichen aus bildungsfernen Elternhäusern der Zugang zu höherer Bildung verwehrt bliebe. Nur ein Viertel erreiche ein höheres Bildungsniveau als ihre Eltern. Über eine viertel Million junger Menschen hingen in Warteschleifen zwischen Schule und Ausbildung fest. Die IG Metall ergreife die Initiative für tarifliche Regelungen, die bessere berufliche Aufstiegschancen für die Beschäftigten ermöglichten. „Mehr Geld und mehr Zeit für Bildung ist das Gebot der Stunde. Die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei, jetzt brauchen wir das Handeln von Unternehmen und Politik“, forderte Wetzel.

 

Christiane Benner, für Jugend zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, warnte davor, „Menschen wie Marmeladengläser“ zu behandeln. „Das aktuelle Bildungssystem klebt ihnen Etiketten ´Hauptschule, Realschule oder Gymnasium´ an, die lebenslang an ihnen haften bleiben“, kritisierte Benner. Sie verwies auf den Berufsbildungs­bericht 2014 der Bundesregierung, wonach die Hälfte der Befragten bedauerte, sich mangels Zeit und Geld nicht qualifiziert weiterbilden zu können. Vor allem Beschäftigte mit geringer Qualifikation brauchten Perspektiven und finanzielle Unterstützung. Benner forderte einen Anspruch der Beschäftigten auf Auszeiten für Bildung und eine gerechte Reform des Berufsbildungsgesetzes.

 

„Bildung ist der Grundpfeiler unserer modernen Gesellschaft“, sagte der Bundesjugend­sekretär der IG Metall, Eric Leiderer. Teilhabe und somit die Chance auf ein gutes Leben basiere auf Mitbestimmung und Bildung. Der aktuelle Bildungsbericht hätte ergeben, dass im Vergleich zum Vorjahr bis zu zehn Prozent weniger Ausbildungsplätze in den Metall- und Elektroberufen angeboten als nachgefragt wurden. „Die Ausbildungspolitik der Unternehmen ist für den Fachkräftemangel verantwortlich“, sagte Leiderer. Deshalb fordere die IG Metall-Jugend in der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie einen attraktiven Weiterbildungstarifvertrag bei gleichzeitig gesichertem Einkommen. Mit Blick auf Studierende und angehende Techniker forderte Leiderer eine radikale Reform des BAföG, das selbstständiges Leben ermögliche und niemanden in die Verschuldung treibe. „Wir brauchen einen radikalen Wandel im Bildungssystem, um Bildung gerecht zu gestalten“, forderte Leiderer

 

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Von: bg/aw

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