Seit Mittwoch ist es bitterernst bei EDS in Eisenhüttenstadt: Bei dem IT-Dienstleister begann die Urabstimmung über einen Arbeitskampf. Bis 29. Mai können die Mitglieder der IG Metall im Betrieb ihr Votum abgeben. Was ist dort los?
Nach der Bundespräsidentenwahl gehen die Parteien jetzt mit Volldampf in den Wahlkampf 2009. Rechtsextreme Parteien und Gruppierungen legen dabei ihr Schwergewicht auf die Kommunalwahlen am 30. August in Sachsen und am 27. September in Brandenburg.
ArcelorMittal kämpft für den Standort Eisenhüttenstadt und damit für eine Zukunftsperspektive der gesamten Region. Solidarität kommt aus der Region sowie aus der gesamten Republik. Dass die Metaller von ArcelorMittal konzernweit zusammenhalten, beweisen Soli-Adressen aus den Standorten Duisburg-Ruhrort und Bremen.
Die europäischen Gewerkschaften riefen, und mehr als 330 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gingen bei den europäischen Aktionstagen gegen die Krise auf die Straßen europäischer Hauptstädte.
Fast alle Stahlwerke fahren wegen der Krise mit halber Kraft, aber bei EKO wird die Produktion auf ein Viertel gesenkt? Unruhe in der Belegschaft erzwang eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung von ArcelorMittal am 15. Mai in Berlin.Vor der Tür demonstrierten 800 EKO-Werker.
"Die Krise nachhaltig bekämpfen. Sozialpakt für Europa! Die Verursacher müssen zahlen." Unter diesem Motto rufen IG Metall, DGB und die Einzelgewerkschaften am 16. Mai 2009 zur Großdemonstration in Berlin auf. Die Hauptkundgebung findet um 14 Uhr an der Siegessäule statt. Treffpunkte:
Jüngste Entscheidungen von ArcelorMittal, die Produktion am Standort Eisenhüttenstadt (EKO) auf ein Viertel des heutigen Volumens zu senken, sorgen für Unruhe unter den 2 500 Beschäftigten und den Menschen in der Region. Auch Betriebsräte und Vertrauensleute an anderen Stahlstandorten in Ost und West sind alarmiert. Sie stärken den Kolleginnen und Kollegen von EKO am Vorabend ihrer morgigen Protestaktion am Tagungsort einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt in Berlin den Rücken. Sie sagen: "Eurer Kampf ist unser Kampf!"
Das Ringen um die Arbeitsplätze beim IT-Hersteller Schäfer in Dresden wird härter: Am Dienstag protestierte die Belegschaft mit einem Warnstreik gegen die drohende Vernichtung ihrer 180 Arbeitsplätze. Damit machten die Metaller, von denen täglich mehr in die Gewerkschaft eintreten, erneut klar: "Wir werden um unsere Arbeitsplätze kämpfen und nicht zuschauen, wie sie verlagert werden."
Will hier jemand die Krise vorschieben, um einen Betrieb zu schließen? So sieht es jedenfalls aus bei der Firma Schäfer IT-Systems in Dresden. Nächsten Monat gibt es keinen einzigen Tag Kurzarbeit, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Jörg Furkert. Dennoch hat die Siegerländer Firmengruppe, der das Werk in Mickten gehört, Ende April angekündigt, den Standort zum Jahresende dicht zu machen. Die Belegschaft wehrt sich, die IG Metall nimmt täglich neue Mitglieder auf. Seit Montag informiert eine neue Website über die aktuelle Entwicklung.