Pressemitteilung vom 24. Juni 2016: IG Metall Bezirkskonferenz

Arbeitszeitkampagne der IG Metall im Bezirk gestartet

24.06.2016 | Rund 350 Delegierte, Betriebsrätinnen, Betriebsräte, Vertrauensleute, aktive Metallerinnen und Metaller starten am Freitagmorgen die Arbeitszeitkampagne im Bezirk Berlin, Brandenburg und Sachsen.

„Die Beschäftigten wünschen sich gute Arbeit und Arbeitszeiten, die planbar und stärker beeinflussbar sind“, so Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin, Brandenburg und Sachsen. „Wir fordern die Ost-West-Angleichung. Im Osten werden laut Tarifvertrag immer noch 38 Stunden gearbeitet – im Westen dagegen 35 Stunden. Diese Ungleichbehandlung ist 25 Jahre nach der Deutschen Einheit nicht mehr akzeptabel. Die Menschen im Osten arbeiten genauso hart für ihr Geld, die Produktivität ist sehr gut. Also sollten wir auch den sozialen Angleichungsprozess weiter umsetzen.“

 

Zwei Drittel der Beschäftigten wünschen sich kürzere Arbeitszeiten. Das hat die Beschäftigtenbefragung der IG Metall im Jahr 2013 unter rund 500.000 Beschäftigten ergeben. Auch wenn im Tarifvertrag eine Wochenarbeitszeit geregelt ist, wird real oft länger gearbeitet. Im Schnitt liegt die tatsächliche Wochenarbeitszeit bei 40,6 Wochenstunden in der Metall- und Elektroindustrie. „Wenn Arbeitgeber noch mehr Flexibilität von den Beschäftigten erwarten, fordern diese auch mehr Verfügungsrechte über ihre Arbeitszeiten“, so Olivier Höbel. „Schließlich geht es bei erweiterter Flexibilität auch um Überlastungsschutz und die Gesundheit.“

 

Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, warnte vor einer zunehmenden Entgrenzung der Arbeitszeiten. Flexibilität sei keine Einbahnstraße für Arbeitgeber, deshalb müsse jede geleistete Arbeitsstunde erfasst und vergütet werden. Die Gewerkschafterin forderte mehr Selbstbestimmungsmöglichkeiten der Beschäftigten auch bei Schichtarbeit, um die Arbeitszeit an unterschiedliche Lebensphasen anpassen zu können: „Es müssen Lösungen entwickelt werden, damit entgrenzte und zu wenig planbare Arbeitszeit nicht länger an Leistungsgrenzen führt, die Beschäftigte krank macht.“ Im Rahmen der Arbeitszeitkampagne wolle die IG Metall gemeinsam mit den Beschäftigten Regelungen zu lebensphasenorientierten Arbeitszeiten entwickeln, sinnvolle Anwendungen von Arbeitszeitkonten gestalten sowie die Arbeitszeit zwischen den Branchen und innerhalb Deutschlands angleichen.  

 

 

Für Rückfragen:         Andrea Weingart, 0151 29 23 11 82 

Von: aw

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