Pressemitteilung 8. Februar 2018

IG Metall begrüßt Gesprächsangebot des Arbeitgeberverbandes VSME – Angleichung der Wochenarbeitszeit im Osten bleibt auf der Tagesordnung

08.02.2018 | Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen begrüßt das Gesprächsangebot des Arbeitgeberverbandes VSME, um gemeinsam Perspektiven für die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen zu entwickeln. „Die Analyse des VSME greift viele Stichworte auf, die auch in der Diskussion der IG Metall zur Weiterentwicklung der sächsischen Metall- und Elektroindustrie in den letzten Jahren eine hohe Bedeutung gehabt haben“, so Olivier Höbel.

„Die Problematik der verlängerten Werkbänke, fehlender Konzernzentralen und vieler kleiner Firmen sind Themen, die eine Diskussion zur strukturellen Weiterentwicklung unbedingt aufgreifen muss. Dabei darf nicht übersehen werden, dass insbesondere im Bereich der Automobilindustrie und anderer High-Tech-Branchen ein Produktivitätsniveau erreicht wurde, das längst über den bundesdeutschen und europäischen Durchschnitt hinausgewachsen ist. Sachsen bewegt sich heute bei der Zahl der Industriebeschäftigten auf Platz 7 im Bundesländer-Vergleich. Ein hoher Prozentsatz der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie arbeitet in belastenden Schichtmodellen. Das durchschnittliche Produktivitätsniveau der Branche braucht den Vergleich nicht zu scheuen. Die Angleichung der Arbeitsbedingungen 28 Jahre nach der Wende ist deshalb ein wichtiger Schritt zur Herstellung der grundgesetzlich verbrieften Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen. Die Tarifvertragsparteien haben in diesen Wochen einen wichtigen Lösungsvorschlag erarbeitet, der jetzt zur Umsetzung in Sachsen ansteht.“

„Die demographische Entwicklung und die Digitalisierung der Produktion verändern spürbar die Ausgangsbedingungen industrieller Produktion. Entscheidend für die weitere industrielle Entwicklung ist deshalb die Qualität der Arbeits- und Einkommensbedingungen sowie eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung “, so Höbel weiter. „Tarifverträge schützen und entwickeln die Arbeitsbedingungen. Sie sind zugleich ein ordnungspolitischer Faktor zur Herstellung von Wettbewerbsgleichheit zwischen Unternehmen. Die Erhöhung der Tarifbindung ist deshalb eine wichtige Voraussetzung zur Stabilisierung der Tarifautonomie.“

Der vorgeschlagene Weg über eine gemeinsame Fachkommission die Perspektiven und Handlungsoptionen für eine weitere Entwicklung der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen zu erarbeiten, wird von der IG Metall konstruktiv aufgenommen.


Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0151 29 23 11 82

Von: aw

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