IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen gewinnt in einigen Bereichen trotz Coronapandemie Mitglieder

28.01.2021 | Berlin - Mit insgesamt 100.122 betrieblichen Mitgliedern ist die Mitgliederzahl im Bezirk leicht rückläufig. Insgesamt konnte die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen im Jahr 2020 rund 6.950 neue Mitglieder begrüßen. Ende Dezember 2020 verzeichnete der Bezirk rund 148.167 Mitglieder.

„Wir gewinnen trotz Corona Mitglieder“, sagte Birgit Dietze, IG Metall Bezirksleiterin Berlin-Brandenburg-Sachsen. „In den Geschäftsstellen Zwickau, Ostsachsen und Berlin beispielsweise verzeichnen wir auch in dieser Zeit einen Zugewinn an Mitgliedern. Attraktiv sind wir für Kolleginnen und Kollegen insbesondere in den Betrieben, in denen Auseinandersetzungen stattfinden oder wir Belegschaften auf dem Weg zur Tarifbindung sowie bei der Gründung von Betriebsräten begleiten.“

Tarifbindung

„Unsere Arbeit rund um Tarifbindung und gute Mitbestimmung kommt bei den Menschen an“, so Bezirksleiterin Birgit Dietze. „Mit der Gründung von Betriebsräten und der Herstellung von Tarifbindung waren wir auch 2020 erfolgreich. Die IG Metall erreicht ihre Mitglieder auch unter erschwerten Bedingungen. Vielerorts werden zusätzlich Online-Seminare, -Treffen und -Sprechstunden angeboten.“

Insgesamt hat die IG Metall in den letzten fünf Jahren im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen in 50 Betrieben mit rund 10.000 Beschäftigten erstmals eine Tarifbindung durchgesetzt. Im Jahr 2020 hat die IG Metall in über 75 Betrieben neue oder ergänzende Tarifverträge zu verschiedensten Themen abgeschlossen und damit die Tarifbindung weiter gestärkt.

Die IG Metall hat ihre Mitglieder im Kabelwerk Meißen zu einer Urabstimmung aufgerufen. Mit einem positiven Votum haben die Mitglieder ihre Bereitschaft für einen unbefristeten Streik deutlich gemacht. Sie fordern von der Geschäftsführung die Rückkehr in die Tarifbindung. Bis 2017 war das Werk tarifgebunden, da es zur Wendezeit zum Siemenskonzern gehörte. Seit elf Jahren hat die Belegschaft mittlerweile keine Entgelterhöhung mehr erhalten. Das entspricht einem Reallohnverlust von rund 30 Prozent. Zudem sind für die Beschäftigten unterschiedliche Wochenarbeitszeiten geregelt. Viele Beschäftigte sind im Laufe des vergangenen Jahres der IG Metall beigetreten und haben den Arbeitgeber zur Verhandlung eines neuen Tarifvertrages aufgefordert. Sieben Warnstreiks sowie zahlreiche Aktionen, unter anderem ein Autokorso durch Meißen sowie eine Plakataktion der Belegschaft, wurden von der Geschäftsführung ignoriert. Bis heute gibt es keine konstruktive Reaktion.

„Wenn aktive Metallerinnen und Metaller gemeinsam für eine Tarifbindung eintreten, bringen sie großen Mut auf“, sagt Bezirksleiterin Birgit Dietze. „Dieser Einsatz ist ein Stück gelebte Demokratie im Betrieb. Und er zeigt auch, dass das Ringen um Tarifbindung und Mitbestimmung auch in Coronazeiten möglich ist.“

Kontraktlogistik

Gemeinsam mit den Beschäftigten von Schnellecke in Sachsen an den Standorten Glauchau, Leipzig und Dresden konnte die IG Metall im letzten Jahr eine Erhöhung von 6 Prozent mehr Entgelt durchsetzen.

Die IG Metall Leipzig hat – der Coronakrise zum Trotz – im Jahr 2020 in neun Unternehmen Tarifverträge erstritten. Diese bescheren den rund 2.600 Beschäftigten der Kontraktlogistik im Automobilcluster Leipzig nicht nur mehr Geld und freie Tage, sondern auch hohe steuerfreie Einmalzahlungen, zum Teil nur für Mitglieder der IG Metall.

Ohne die Beschäftigten in der Kontraktlogistik läuft in großen Autowerken nichts. Von dem höheren Abschluss profitieren Transporteure, Staplerfahrer, Beschäftigte aus der Vormontage oder im Bereich Versand und Verpackung von fertigen Fahrzeugen.

„Die Beschäftigten in der Kontraktlogistik in Sachsen machen einen guten Job und ermöglichen in der Just-In-Time-Produktion in den Autowerken jeden Tag aufs Neue reibungslose Abläufe“, sagte Bezirksleiterin Birgit Dietze. „Die Abschlüsse sind für die Branche ein wichtiges Zeichen.“

Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0151 29 23 11 82

Von: pw

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