Pressemitteilung vom 2. Oktober 2018

Presse-Statement zum Tag der Deutschen Einheit

02.10.2018 | Presse-Statement zum Tag der Deutschen Einheit von Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „28 Jahre nach der Wiedervereinigung arbeiten die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Osten immer noch rund einen Monat länger im Jahr als im Westen. Kürzere Arbeitszeiten sind eine wichtige Voraussetzung für moderne Arbeit, die Arbeitgebern und Arbeitnehmern nutzt.

Foto: Frank Schnelle

 Produktivität im Zeitalter der Industrie 4.0 entwickelt sich nicht durch überlange Arbeitszeiten, sondern durch intelligente Arbeitszeitmodelle, die familien- und gesundheitsgerecht sind. Es ist deshalb höchste Zeit für einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Sozialen Einheit.

 

Demokratie endet dann nicht vor dem Werkstor, wenn mutige und engagierte Beschäftigte für ihre Rechte im Betrieb eintreten und für ein ehrenamtliches Mandat als Betriebsrat kandidieren. Auch 28 Jahre nach der Deutschen Einheit übernehmen Metallerinnen und Metaller als Betriebsräte Verantwortung. Die verbrieften Rechte im Betriebsverfassungsgesetz und in den Mitbestimmungsgesetzen wurden in harten gesellschaftlichen Kämpfen erstritten. Diese müssen wir gemeinsam bewahren.

 

Nur durch gelebte Mitbestimmung im Betrieb kann verhindert werden, dass Arbeitgeber das alleinige Verfügungsrecht und damit eine „Herr-im-Haus-Mentalität“ umsetzen können. Wir erinnern am 3. Oktober daran, dass viele ostdeutsche Belegschaften das Betriebsverfassungsgesetz schon vor dem Inkrafttreten der staatlichen Einheit angewendet haben. Dies dokumentiert die Attraktivität des Mitbestimmungsgedankens. Es ist hohe Zeit die Mitbestimmung und Tarifbindung im Land weiter auszubauen.“

 

Von: aw

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