28.10.2024 | Mit Warnstreiks erhöhen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ab morgen in Sachsen, Brandenburg und Berlin den Druck auf die Arbeitgeber. Die Arbeitsniederlegungen starten am Dienstag in verschiedenen Unternehmen in Potsdam, Brandenburg an der Havel, Dresden, Berlin, Leipzig und Bautzen. „Mit den Warnstreiks zeigen die Kolleginnen und Kollegen, dass die Arbeitgeber ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen müssen“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Dirk Schulze. „Wir wollen mehr Entgelt und wir wollen es früher und mit kürzerer Laufzeit.“
Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden stehen in der Tarifauseinandersetzung für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen wichtige Weichenstellungen bevor. Warnstreiks sind mit Ablauf der Friedenspflicht am 28. Oktober um 24 Uhr möglich. Und die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen ruft bereits für den 29. Oktober die Beschäftigten in mehreren Unternehmen zu Arbeitsniederlegungen auf. Weitere Warnstreiks schließen sich direkt in den Tagen danach an. In der nächsten Woche verhandelt die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen zum dritten Mal mit den Arbeitgebern über einen tragfähigen Abschluss. Die Verhandlungen finden am Dienstag, den 5. November, am Morgen in Berlin für Berlin-Brandenburg und am Nachmittag in Radebeul für Sachsen statt.
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen. Der Arbeitgeber schlagen eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer für Berlin-Brandenburg und für Sachsen: „Zwei Verhandlungsrunden haben gezeigt, dass wir ohne Druck nicht zu einem überzeugenden Ergebnis kommen. Wir brauchen einen Abschluss, der die Kaufkraft stärkt und damit auch der Konjunktur hilft. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber wäre ein Krisenverstärker. Es missachtet zudem die Lage der Beschäftigten.“