Demo mit 2.000 Bombardier-Beschäftigten in Görlitz am Samstag, 4. März um 10 Uhr in Görlitz - Start um 10 Uhr Werkstor Bombardier/ Christoph-Lüders-Str.24

„Tradition erhalten. Arbeitsplätze sichern.“

03.03.2017 | Am Samstag, 4. März 2017, um 10.00 Uhr startet vor dem Werkstor von Bombardier in Görlitz eine Demonstration mit rund 2.000 Beschäftigten von Bombardier, ihren Familien und Unterstützern.

„Nach wie vor sind Arbeitsplätze und Standorte von Bombardier gerade in Ostdeutschland bedroht“, so Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Beschäftigten setzen ihren Widerstand und Protest gegen diese massive Gefährdung ihrer Existenz. Anstatt der verfehlten Unternehmenspolitik der vergangenen Jahre fordert die IG Metall alternative Konzepte für bessere Produktivität, mehr Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung. Dazu hat die IG Metall gemeinsam mit den Betriebsräten eigene Vorschläge entwickelt.“

„Mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministers und der Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg ist es gelungen, die Überprüfung der gegenwärtigen Planungen und die Erarbeitung von belastbaren beschäftigungssichernden Alternativen durchzusetzen“, so Höbel. „Diese werden derzeit von externer Beratung erarbeitet.“

„Die morgige Demonstration vor den Werkstoren von Bombardier in Görlitz macht deutlich: Eine positive Entwicklung der Standorte wird es nur mit und nicht gegen die Beschäftigten geben.“

Die Demonstration startet am Samstag um 10.00 Uhr vor den Werkstoren von Bombardier auf der Christoph-Lüders-Str. Vereine, Betriebe und Familien der Beschäftigten haben bereits angekündigt, gemeinsam mit den Waggonbauern zu demonstrieren. Die Route führt über die Cottbuser Str., Bahnhofsstr., Berliner Str., den Postplatz zum Marienplatz. Auf dem Marienplatz wird die Zentrale Kundgebung um ca. 11.30 Uhr durch den Geschäftsführer der IG Metall Ostsachsen Jan Otto eröffnet. Weitere Hauptredner sind Olivier Höbel (Bezirksleiter IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen), Siegfried Deinege (Oberbürgermeister Görlitz),  und René Straube (Betriebsratsvorsitzender Bombardier Görlitz).
In Görlitz werden auch Betriebsräte, Vertrauensleute und Beschäftigte der anderen Standorte von Bombardier demonstrieren.

Hintergrund:
Der kanadische Bahnhersteller Bombardier hatte im Februar 2016 verkündet, dass in Deutschland 1.430 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen. Die ostdeutschen Standorte in Hennigsdorf, Görlitz und Bautzen waren zu diesem Zeitpunkt mit mehr als 1.000 Stellenstreichungen am stärksten betroffen. IG Metall und Gesamtbetriebsrat kritisierten dieses Vorgehen seit Bekanntwerden im Februar massiv und haben Ansätze für eine Alternativstrategie entwickelt.

Im April 2016 überreichten Betriebsräte und IG Metall in Berlin den „Bombardier Fahrplan Zu(g)kunft“. Mit dem Strategiepapier zeigen die Betriebsräte und IG Metall konstruktive Lösungswege für die aktuelle Misere bei Bombardier Transportation auf und formulieren ihre Forderungen an die Konzernspitze.

Zeitgleich kursierten Gerüchte über eine sogenannte zweite Welle. Im Oktober 2016 hatte die Konzernspitze den Abbau von weiteren 5.000 Arbeitsplätzen weltweit bei Bombardier Transportation verkündet. Seither besteht die Befürchtung, dass vor allem die  ostdeutschen Standorte betroffen sein werden. Das Unternehmen hat bisher noch keine offizielle Position zur Umsetzung des Abbaus an den deutschen Standorten bezogen.

Auf einer Betriebsversammlung in Hennigsdorf wurde am 5. Dezember mitgeteilt, dass die Serienproduktion von Zügen am Standort bis Ende 2018 auslaufen solle. Nur noch Entwicklung, Konstruktion und eventuell der Bau von Prototypen sollen am Standort verbleiben.

Am 9. Januar haben sich auf Einladung des Bundeswirtschaftsministers und der Ministerpräsidenten der Länder Sachsen und Brandenburg Konzernleitung und Gesamtbetriebsrat von Bombardier zu einem Spitzengespräch getroffen.

Für Rückfragen:     Andrea Weingart, mobil 0151 29 23 11 82

Von: aw

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