Pressemitteilung vom 14. Juni 2018

„Wir lassen uns nicht zum Spielball von mächtigen Kapitalinteressen machen“ – Streik bei Neue Halberg Guss in Leipzig

14.06.2018 | Um 6 Uhr am Donnerstagmorgen hat der unbefristete Streik der Beschäftigten der Neue Halberg Guss in Leipzig begonnen. Die in der IG Metall organisierten Beschäftigten aus der Früh-, Spät- und Nachtschicht haben am Mittwoch mit 98,37 Prozent für Arbeitskampf bei der Neue Halberg Guss GmbH in Leipzig gestimmt. Die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag mit Neue Halberg Guss für Leipzig und Saarbrücken waren am Mittwoch gescheitert.

Foto: IG Metall - Bezirksleiter Olivier Höbel beim Streik-Auftakt bei Neue Halberg Guss am 14. Juni 2018 in Leipzig

„Dieser Kampf ist stellvertretend für alle Beschäftigten in Ostdeutschland“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Berlin-Sachsen, beim Streik-Auftakt um 7 Uhr morgens in Leipzig. „Es geht um die Absicherung der sozialen Existenz, aber auch um die Ehre und Würde von hart arbeitenden Menschen, die sich nicht zum Spielball von mächtigen Kapitalinteressen machen lassen. Das Grundrecht auf Streik ist das Recht auf Notwehr gegen die Zumutungen des Systems der Profitmaximierung.“

Die IG Metall fordert in den Verhandlungen mit Halberg Guss eine Qualifizierungsgesellschaft und einen arbeitgeberfinanzierten Treuhandfonds, aus dem beispielsweise Abfindungen oder Maßnahmen zur Vermittlung in neue Jobs bezahlt werden, wenn Arbeitsplätze verloren gehen sollten.

Der zweite Verhandlungstermin in Saarbrücken war am Mittwoch aus Sicht der IG Metall ergebnislos verlaufen. Die betrieblichen Tarifkommissionen in Leipzig und Saarbrücken haben daraufhin das Scheitern der Verhandlungen erklärt und die Urabstimmungen eingeleitet.

Hintergrund der Auseinandersetzung sind anhaltende Vertragsstreitigkeiten zwischen dem Autobauer Volkswagen und einem seiner größten Zulieferer, der Prevent-Gruppe. Deren Tochterunternehmen, die Neue Halberg Guss GmbH, hatte angekündigt, das Werk in Leipzig mit 610 Stammbeschäftigten und rund 90 Leiharbeitern Ende 2019 zu schließen und in Saarbrücken 300 Stellen abzubauen.

Halberg Guss war am Mittwoch vor dem Arbeitsgericht Leipzig mit einem Antrag auf Einstweilige Verfügung gescheitert, mit dem weitere Warnstreiks und die Urabstimmung untersagt werden sollten.

Für Rückfragen:

Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter IG Metall Leipzig, 0170 3333 155

Andrea Weingart, 0151 29 23 11 82


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Von: aw

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