Kolbenfresser im Kfz-Handwerk - Aktionswoche zur Übernahme der Ausgebildeten

04.06.2014 | Seit der ersten Verhandlung zur weiteren Übernahme von Ausgebildeten im Kfz-Handwerk am 28. April kam von den Arbeitgebern nichts als Ablehnung. Gleichzeitig sind in der betrieblichen Praxis längst Regelungen vorhanden, die über die bisherigen Tarifverträge hinausgehen. Es reicht, sagten sich die Beschäftigten und Auszubildenden und starteten jetzt mit einer Aktionswoche in den Betrieben. Heute war BMW in Leipzig dran.

Man brauche keinen verbesserten Tarifvertrag, da man ja weiter betriebliche Regelungen machen könne. Das heißt übersetzt: Weiterhin wollen die Arbeitgeber nichts von verbindlichen Tarifverträgen wissen und nach Gutsherrenart allein entscheiden wer nach der Ausbildung übernommen wird.

 

Die Auseinandersetzung finden jetzt in den Betrieben statt

 

Der 2. Verhandlungstermin wurde auf den 17. Juni 2014 verschoben. Zeit genug, sich zu besinnen. Schließlich ist die Frage der Übernahme für die Autohäuser existenziell. Erstens müssen Auszubildende gefunden werden, zweitens ist es eine wirksame Maßnahme zur Fachkräftesicherung. Letztlich sägen die Arbeitgeber an dem eigenen Ast, auf dem sie sitzen. Denn das Image der Kfz-Branche droht weiter zu sinken.

 

Im Rahmen der Tarifverhandlungen 2012 gab es bereits eine Übernahmeregelung. Diese hatte eine Laufzeit bis zum 30. April 2014. Danach sollte über eine Weiterführung in geänderter Form verhandelt werden. Das Ziel der IG Metall ist es, nicht nur die bisherige sächsische Regelung auf die anderen Tarifgebiete zu übertragen, sondern eine unbefristete Übernahme wie in vielen anderen Bereichen festzulegen.

 

Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger, Schulabgänger für eine Ausbildung im Kfz-Gewerbe zu begeistern. Die Industrie zieht einen Joker nach dem anderen aus dem »Tarifärmel«, angefangen bei einer deutlich höheren Ausbildungsvergütung bis hin zur unbefristeten Übernahme im Anschluss an die Ausbildung.

Von: bg

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