Metaller-Warnstreiks in Mercedes-Benz-Niederlassungen: Daimler vergaloppiert sich

10.02.2015 | Daimler will die Autohäuser und -werkstätten in Ostdeutschland verkaufen. Der Autobauer vergaloppiert sich dabei, sagen die Metaller und machten am Dienstag mit Warnstreiks in sieben Niederlassungen deutlich: Wir wollen unsere Tarife und Arbeitsbedingungen behalten!

Warnstreik bei MBVG in Berlin

An den Warnstreiks beteiligten sich mehr als 600 Beschäftigte an sieben zum Verkauf anstehenden Standorten der ostdeutschen Daimler-Vertriebstochter MBVGtraWarnstreiks – eine beachtliche Beteiligung in der Ferienzeit. Ihr Ziel: Erhalt der Standorte, der Arbeitsplätze und der Arbeitsbedingungen.

 

Die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern der Mercedes Benz Vertriebsgesellschaft mbH (MBVG) war am Vortag in Berlin ohne Annäherung beendet worden.

Für die IG Metall ist eine Lösung fernab des Daimlerdachs ein abenteuerliches Manöver. Die Vertriebs-Tochter der Daimler AG ist ein profitabler Geschäftsbereich. Dennoch hält der Daimler-Vorstand am Verkauf seiner Vertriebstochter im Osten fest. Die ostdeutschen Metallerinnen und Metaller trauen den vagen Versprechungen aus dem Mund des Arbeitgebers nicht. Sie wollen ihre Zukunft tariflich absichern. Bislang gibt es keine verbindlichen Zusagen für die Arbeitsplatz- und Standortsicherheit. Deshalb fordert die IG Metall eine Festschreibung der Standards in einem Tarifvertrag.

»Wir erwarten jetzt schnell belastbare Vertragsgrundlagen. Mit jeder weiteren Verzögerung verspielt Mercedes seine Glaubwürdigkeit bei den eigenen Mitarbeitern und schädigt das eigene Image« so Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter und Verhandlungsführer.

Betroffen sind über 1.700 Beschäftigte aller Betriebe der neun Niederlassungen in Rostock, Schwerin, Magdeburg, Berlin, Dresden und Leipzig. Darüber hinaus auch die bereits veräußerte Russ & Janot GmbH in Erfurt, die heute nicht zu Warnstreiks aufgerufen wurde.

Von: md

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