Tarif/Holzindustrie

Lösung vor Streik-Urabstimmung: Glunz akzeptiert wieder Tarifbindung in Beeskow

26.05.2016 | Streik in letzter Minute abgewendet und Tarifflucht gestoppt: Im Tarifkonflikt der Beeskower Holzwerkstoffe (BHW) hat der Eigner Glunz am 25. Mai eingelenkt und ist wieder tarifgebundenes Mitglied im Arbeitgeberverband geworden. Belegschaft und IG Metall haben somit gemeinsam die Tarifflucht vereitelt.

BHW Beeskow: Kämpfen hat sich gelohnt!

"Erneut hat sich gezeigt: Wenn eine Belegschaft untereinander und mit ihrer Gewerkschaft zusammensteht, dem Arbeitgeber klare Forderungen nach Tarifbindung übermittelt und dafür deutliche Kampfbereitschaft signalisiert, dann ist sie auch erfolgreich", sagte Markus Plagmann, Verhandlungsführer für die IG Metall bei BHW.

 

Die Beschäftigten von BHW hatten ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag mit zwei Warnstreiks, vielen Aktionen und einem deutlichen Mitgliederzuwachs Nachdruck verliehen. Weil dies die Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und IG Metall nicht sichtbar voranbrachte, sollte in dieser Woche eine Urabstimmung für Streik stattfinden. Die Einigung kam praktisch fünf Minuten vor Zwölf, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Plagmann.

 

Seit 25. Mai ist BHW tarifgebundenes Mitglied im Verband Holz und Kunststoff Nord-Ost. Damit gilt der Flächentarifvertrag und die Friedenspflicht. Es gibt weitere Absprachen, die Arbeitsbedingungen für die Belegschaft zu verbesssern, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Markus Plagmann. „Bemühungen um Angleichung an den West-Tarif hat der Arbeitgeber zwar durch die Flucht in den Nord-Ost-Verband verhindert, doch wir haben zehn Prozent pauschale Kürzungen bei den Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verhindern können", erläuterte Markus Plagmann.

 

"Bis Anfang Juli werden wir die Gespräche zur einem Zukunftssicherung in Beeskow aufgenommen", kündigte er an. Die Tarifvertragsparteien seien sich zudem einig, dass die Gelder aus dem Demografietarifvertrag der Branche für die Gesundheitsförderung sowie die Gestaltung alters- und alternsgerechter Arbeitsbedingungen verwendet werden, so Plagmann.

Von: md

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